Zero to One
Wie ensteht Innovation in unserer Gesellschaft? Wie können wir mehr Querdenker hervorbringen, um wirklich revolutionäre Innovation entstehen zu lassen? Und warum sind Monopole durchaus wünschenswert? Diese und weitere Fragen beantworte ich dir heute in meinem Artikel zum Buch „Zero to One“ von Peter Thiel.
Viel Spaß beim inspirieren lassen.
Kurze Summary zu Zero to One
Peter Thiel ist ursprünglich in Deutschland geboren und heute einer der erfolgreichsten Gründer und Investoren im Silicon Valley.
Er gründete Paypal und verkaufte es 2002 für 1,5 Milliarden an Ebay. Einen Teil des erhaltenen Geldes investierte er 2 Jahre später als einer der ersten in Facebook und weitere Teile später in Spotify, Airbnb und SpaceX.
Er hat also durchaus etwas zu sagen, wenn es um das Thema „Startup“ geht. Genau aus diesem Grund wurde er 2012 gebeten, eine Vorlesung zu den wichtigsten Grundprinzipien erfolgreicher Startups zu halten.
Sein Student Blake Masters schrieb fleißig mit und veröffentlichte die Notizen später im Internet. Sie wurden so populär, dass sich Thiel dazu entschloss die Vorlesung als Buch zu veröffentlichen. Er war aber immerhin so nett Blake Masters als Co-Autor zu nennen.
Was hat es nun aber mit dem Titel des Buches „Zero to One“ auf sich? Thiel unterscheidet zwischen horizontalem und vertikalem Fortschritt. Horizontaler Fortschritt ist die Weiterentwicklung und Optimierung von etwas Bestehendem, damit gelangt man von 1 zu n. Alle weiteren Tablets nach dem iPad können als solch eine Weiterentwicklung betrachtet werden.
Ihn interessiert jedoch viel mehr, wie es gelingen kann vertikalen Fortschritt zu betreiben und damit von 0 auf 1 zu kommen. Denn nur hier entstehen wirklich bahnbrechend neue Ideen und damit Unternehmen, in die es sich als Risikokapitalgeber wirklich lohnt zu investieren.
Für ihn als Venture Capitalist sind „legale“ Monopole das optimalste Resultat einer Investition. Er geht hierbei natürlich auf Unternehmen wie google und facebook ein, die in bestimmten Märkten (Online-Werbung, Social Network) eine einzigartige Stellung haben.
Dabei geht es ihm nicht um schlechte Monopolisten (bspw. Stromanbieter), sondern um innovationsgetriebene Unternehmen, die sich selbst immer wieder neu erfinden um an der Spitze zu bleiben.
Die Geschichte des Fortschritts ist eine Geschichte von alten Monopolisten, die durch bessere abgelöst werden.
Neben der gewünschten Monopolstellung hat Thiel allerdings noch zahlreiche weitere Grundprinzipien von erfolgreichen Startups identifiziert. Diese erläutert er zum einen anhand der Geschichte des Internet und zum anderen an seinen eigenen Erfahrungen mit Paypal, Palantir und seinen Beteiligungen.
Darunter sind viele Dinge, die in Startups oftmals unterschätzt werden, wie bspw. das optimale Team, das perfekte Timing und vor allem das Thema „Verkaufen“. Hierauf geht er intensiver ein und beschwert sich, dass viele Gründer so überzeugt von ihrem eigenen Produkt sind, dass sie zu stolz sind es zu verkaufen und hoffen, dass die Kunden von alleine auf sie zukommen.
Das allerdings ist immer zum Scheitern verdammt.
Er bleibt dabei im gesamten Buch allerdings eher auf einer Metaebene, weshalb es mir heute nicht leicht gefallen ist konkrete Denkanstöße für dich herauszusuchen, die du in deinen Alltag integrieren kannst. Dennoch habe ich drei spannende identifiziert:
Drei interessante Denkanstöße aus „Zero to One“
Querdenker
Thiel sieht sich selbst gerne als Querdenker und möchte Gleichgesinnte fördern. Aus diesem Grund hat er 2010 ein Stipendium ins Leben gerufen, das an ca. 20 Personen vergeben wird, die unter 20 sind und ihre Schule oder ihr Studium abgebrochen haben, um ein vielversprechendes Projekt zu verfolgen. Jeder Person erhält 100.000 Dollar!
Diesen Personen und anderen Gründern stellt er gerne die folgende Frage: „Welche Überzeugung würden nur wenige Menschen mit dir teilen?“
Denke einmal über diese Frage nach und überlege, welche Antwort du darauf geben würdest. Genau in diesen Bereichen sieht Thiel noch Potenzial.
Weil dort, wo alle einer Meinung sind, nichts Neues entstehen kann.
10x so gut wie herkömmliche Produkte
Thiel ist ein großer Fan der sogenannten „10x Regel“. Die Regel besagt, dass ein neues innovatives Produkt mindestens 10 Mal besser sein muss als bisherige vergleichbare Produkte.
Die meisten Nutzer sind heute so abgehärtet gegen Übertreibungen in der Werbung, dass sie für kleinere Verbesserungen nicht mehr empfänglich sind.
Hierzu gibt es übrigens auch ein bekanntes Buch von Grant Cardone: https://amzn.to/2Ltfute
Wenn du ein neues Produkt oder einen Service kreieren möchtest, strebe lieber nach einem 10-fach besseren Produkt als nach kleinen Optimierungen!
Igor
In den Anfangsjahren von PayPal hatten sie große Probleme mit Kreditkartenbetrügern. Diese klauten Kreditkarten, legten damit ein Paypal-Konto an und überwiesen sich selbst Geld auf einen anderen Account, das sie sich dann wiederum schnell auf ihr Privatkonto auszahlten.
Das kostete PayPal mehrere Millionen Dollar pro Monat.
Bei hunderttausenden Transaktionen pro Tag war es unmöglich diese Betrüge manuell aufzuspüren. Die Versuche Algorithmen zu entwickeln, die die Missbräuche entlarvten, waren aber auch nur zum Teil erfolgreich.
Aus diesem Grund starteten sie damals das Projekt „Igor“, benannt nach einem ihnen bekannten Betrüger, der sich damit rühmte PayPal immer einen Schritt voraus zu sein.
Sie entwickelten einen Algorithmus, der die verdächtigsten Transaktionen herausfilterte und diese dann zur finalen Prüfung in menschliche Hände gab. Es war also ein Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine, was in Thiels Augen auch langfristig den einzig vernünftigen Weg darstellt.
Seiner Meinung nach werden Computer in Zukunft zwar in vielen Bereichen besser sein als Menschen, die Menschheit wird jedoch in den nächsten 200 Jahren nicht von Maschinen beherrscht werden, sondern es wird immer ein Zusammenspiel beider sein, in dem sie sich gegenseitig unterstützen.
We’ll see =)
3) Fazit
Thiel beendet sein Buch Zero to One mit der Aufforderung an den Leser endlich wieder selbständig zu denken! Er rät uns die Erde aus den Augen der ersten Menschen zu sehen und das Staunen wieder zu lernen. Nur so können wir die Erde langfristig erhalten und uns und unseren Enkeln eine bessere Zukunft kreieren.
In diesem Punkt stimme ich ihm definitiv zu. Insgesamt war ich aber ganz froh, dieses Buch als Hörbuch gehört zu haben und zwar in doppelter Geschwindigkeit. So hat es immerhin noch 2,5 Stunden gedauert, was dem Mehrwert meiner Meinung nach gerecht wird.
Zum einen ist es natürlich bereits 2014 erschienen und viele der angesprochenen Themen, wie Watson und selbstfahrende Autos, haben sich seitdem stark weiterentwickelt. Zum anderen ist es auf einer sehr hohen Flughöhe verfasst und dadurch oftmals wenig konkret.
Seine Website zum Buch Zero to One finde ich allerdings gut gemacht und durchaus sehenswert: http://zerotoonebook.com/
Viel Spaß beim Lesen und viele Grüße
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