MiniMax-Interventionen

Wie können wir mit minimalem Aufwand maximale Wirkung erzielen? Diese Frage stelle ich mir jede Woche.

Zumindest für den Bereich der bilateralen Kommunikation habe ich jetzt eine Antwort gefunden. Das Buch „MiniMax-Interventionen“ von Manfred Prior verspricht genau das: Mit minimalem Aufwand maximale Wirkung im Gespräch zu erzielen.

Dass das Buch nicht nur für Berater, Therapeuten und Coaches spannend ist, sondern dir in deinen Beziehungen helfen wird, merkst du beim Ausprobieren meiner heutigen Denkanstöße.

Lass dich inspirieren!

1) Kurze Summary des Buches „MiniMax-Interventionen“

Der Autor Manfred Prior ist Psychologe und Ausbilder der Milton-Erickson-Gesellschaft für klinische Hypnose. Neben seiner Tätigkeit als Coach, Berater und Therapeut ist er bekannt geworden durch seine Tätigkeit als Autor und Referent.

In diesem Buch, das übrigens in der 16. Auflage erschienen ist, stellt er 15 „Nebenbei-Interventionen“ vor. Also kleine Formulierungen, Fragetechniken und einzelne Worte, die das Gespräch in eine positive Richtung lenken können.

Sie können einfach in die unterschiedlichsten Therapie- und Beratungsformen eingebaut werden, aber auch im Alltag wertvolle Dienste erweisen.

Frag mich bitte nicht, wie ich auf das Buch aufmerksam geworden bin. Aber ich bin sehr dankbar für den Kauf und habe die ersten MiniMax-Interventionen schon erfolgreich angewendet.

Drei der 15 habe ich dir im Folgenden mitgebracht und wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren.

MiniMax-Interventionen Buchcover

2) Interessante Denkanstöße aus den „MiniMax-Interventionen“

Sondern…?

Bist du schon einmal in ein Reisebüro gegangen und hast gesagt: „Ich will nicht nach Italien. Ich kann Ihnen nicht sagen, wohin ich in den Urlaub möchte. Aber bitte nicht mehr nach Italien.“

Das macht es den Angestellten im Reisebüro nicht gerade leicht deinen Traumurlaub zu buchen. Um dennoch ein konstruktives Gespräch zu starten, hilft das kleine Wörtchen „sondern“.

Immer wenn jemand über das berichtet, was er nicht mehr will oder wobei es ihm nicht gut geht, kann dieses Zauberwörtchen Wunder wirken.

Möglicherweise willst du nach der Lektüre dieser Zeilen in Zukunft nicht mehr so häufig davon sprechen, was du nicht willst, sondern …?

Sprich die Sprache deines Gegenübers

Kennst du auch Menschen in deinem Umfeld, für die stets alles hochdramatisch und intensiv ist? Sie verwenden häufig Worte wie „äußerst“, „ungeheuerlich“, „brutal“, „wahnwitzig“ oder „höchst“.

Wenn du jetzt, wie ich auch, eher der ruhigere und gemäßigte Typ bist, werdet ihr nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Manfred Prior beschreibt es in seinen „MiniMax-Interventionen“ folgendermaßen:

Es war, als ob eine wild gewordene Wespe um einen Buddha herumraste.

Probiere also mal aus, dich auf die Übertreibungen deines Gegenübers einzulassen und ähnliche Wörter in deiner Sprache zu verwenden. Am Anfang wird es sich komisch anfühlen. Aber dann wirst du merken, dass ihr eine gemeinsame kommunikative Ebene findet.

Das gleiche gilt natürlich auch umgekehrt für Menschen, die stark untertreiben. =)

VW-Regel aus „MiniMax-Interventionen“

Achtung: Diese Regel kannst du sofort für eine eigene Beziehung anwenden!

Prior schildert eine Geschichte von zwei Opel-Mitarbeitern aus Rüsselsheim, die ein Paar sind. Sie macht ihm regelmäßig Vorwürfe, weil er nicht im Haushalt helfe und nach der Arbeit nur die Füße hochlegen würde. In der Therapie erläutert ihr der Autor die VW-Regel. V steht dabei für Vorwürfe und W für Wünsche.

Es geht also darum, nicht mehr in Vorwürfen zu kommunizieren, sondern in Wünschen. Dadurch fühlt sich der andere nicht mehr angegriffen und man liefert gleich konstruktive Lösungsvorschläge.

Seitdem wünscht sie sich von ihrem Mann die Spülmaschine auszuräumen, seine Zeitungen nach dem Lesen wieder einzusammeln und ihr ab und zu Blumen mitzubringen.

Was wünschst du dir?

(Ich bin gespannt, wie lange es dauert bis meine Freundin diesen Absatz liest und mir eine Wunschliste präsentiert =)

3) Fazit

Nicht nur für Coaches und Therapeuten ein sehr empfehlenswertes Buch. Fast 200.000 verkaufte Exemplare sprechen für sich. Es sind 15 kurze Interventionen auf 90 Seiten verteilt. Jede davon ist unbezahlbar.

Durch die zahlreichen Praxisfälle und das gute Storytelling von Manfred Prior liest es sich sehr unterhaltsam. Gleichzeitig erkennt man sich in fast jedem Kapitel wieder und bekommt eine Idee, bei welcher Person man diese Intervention einmal anwenden könnte.

In diesem Sinne viel Spaß beim Ausprobieren der MiniMax-Interventionen.

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