Wir sind das Kapital
Heute schicke ich dir viele Grüße live vom Entrepreneurship Summit aus Berlin. Dieser wurde 2001 von Günter Faltin ins Leben gerufen und verzeichnet seitdem jährlich wachsende Besucherzahlen. Passend dazu habe ich diese Woche sein neues Buch Wir sind das Kapital – Erkenne den Entrepreneur in Dir gelesen.
Es ist der Nachfolger von „Kopf schlägt Kapital“, das ich bereits vor einem Jahr auf meinem Blog vorgestellt habe. Wenn du wissen möchtest, ob es genauso gut ist wie sein erstes Werk und was ich gestern bereits Spannendes auf dem Summit gelernt habe, solltest du unbedingt weiterlesen.
Viel Spaß beim inspirieren lassen.
1) Kurze Summary
Professor Faltin möchte dem Leser mit dem Buch Wir sind das Kapital helfen, die in seinem ersten Werk vorgestellten Ideen wirklich in die Praxis umzusetzen. Ob ihm das auch gelingt erfährst du im Fazit!
Seiner Meinung nach steckt jedenfalls in jedem von uns ein kleiner Entrepreneur und wir müssen nur mit offenen Augen und der richtigen Denkweise durch die Welt laufen, um über neue Ideen zu stolpern.
Sein Bild eines Entrepreneurs ist dabei eher untypisch für Berlin. Es geht ihm nicht darum, möglichst schnell viele Nutzer für sein Produkt zu begeistern um dann einen möglichst hohen Exit als Gründer zu erlangen.
Im Gegenteil: Profit ist für ihn etwas, das immer nur so groß sein sollte, dass Rücklagen für schlechte Zeiten gebildet werden können und der Gründer und alle Angestellten davon leben können. Es geht ihm also nie um Gewinnmaximierung.
Er vertritt die Auffassung, dass Unternehmen ihr Marketing-Budget lieber in die Qualität ihrer eigenen Produkte investieren sollten um dadurch den Kunden zu überzeugen, als durch aufwendig produzierte Werbespots zu versuchen mehr von ihren mittelmäßigen Produkten zu verkaufen und dadurch ihren Gewinn zu erhöhen.
Nachdem er in den ersten Kapiteln darlegt, warum wir eine neue Form des Entrepreneurs benötigen, führt er im weiteren Verlauf des Buches den Begriff des „Entrepreneurial Design“ ein, unter dem er einen kreativen Gründungs- und Innvoationsprozess versteht.
Als Gründer sollten man sich an den Prozess der Designer anlehnen. Das bedeutet zum einen ein nutzerzentriertes Denken anzunehmen, zum anderen aber auch die eigenen Ressourcen im Blick zu haben.
Man sollte den Gründungsprozess nicht als etwas Lineares betrachten, das einem bestimmten Muster folgt, sondern eher als Kunstwerk, das sich an den eigenen Neigungen und Interessen ausrichtet. Dazu mehr im folgenden Denkanstoß:
2) Interessante Denkanstöße aus „Wir sind das Kapital“
Folge deinen Interessen!
Faltin möchte jeden (wirklich jeden!) Leser motivieren den Entrepreneur in sich zu entdecken. Aus diesem Grund verweist er auf die Geschichte von Martin Sebesta. Er hat an seinen Traum geglaubt und ist heute Weltmarktführer. In welchem Bereich?
Im Verkauf von Ameisen. Er hat ein Faible für die kleinen Tiere und in den letzten Jahren den „Antstore“ aufgebaut. Hier verkauft er Ameisenstämme als Starter-Kit und alles, was sonst noch dazu gehört.
Dieser Denkanstoß soll dir zeigen, dass du mit jeder abstrusen Leidenschaft theoretisch ein Business aufbauen kannst, wenn du deinen Neigungen und Interessen folgst und nicht aufgibst!
Wein ist nicht gleich Wein
Drei Sorten Wein sollen vertestet werden: einfache, mittlere und hohe Qualität. Dabei werden die Tester jedoch nicht nur verbal nach ihrer Meinung gefragt, sondern es werden mit Magnetresonanztomografen auch die Gehirnaktivitäten der Teilnehmer beobachtet.
Das Ergebnis? Natürlich steigt mit dem Preis auch die erkannte Qualität des Weines. Nicht nur verbal geäußert, sondern die Gehirne melden zurück, dass die teureren Weine tatsächlich besser schmecken.
Der Haken an der Sache? Es handelt sich dreimal um den gleichen Wein!
Hier der Artikel zum Nachlesen: https://www.welt.de/wissenschaft/article13184570/Wer-teuren-Wein-kauft-betreibt-Selbstbetrug.html
Kochhaus
Da Professor Faltin das „Kochhaus“ als Beispiel für ein sehr innovatives Geschäftsmodell aufführt, kann ich mir die Chance nicht entgehen lassen an dieser Stelle etwas Werbung für das Kochhaus zu machen. Wie du vielleicht schon auf meinem XING-Profil entdeckt hast, habe ich hier selbst 4 Monate Praktikum gemacht und bin immer noch begeistert vom Konzept und seinem Gründer Ramin Goo.
Du kennst das Konzept noch nicht? Du warst noch nie in einem Kochhaus? Das solltest du zeitnah ändern. Das Kochhaus verkauft Lebensmittel nach Rezepten sortiert und beschreibt sich selbst gerne als „begehbares Rezeptbuch“.
So kannst du dich im Laden inspirieren lassen und alle Zutaten in der passenden Menge für 2,4,6 oder mehr Personen mitnehmen. Zu den Rezepten findest du direkt die passende Weinempfehlung, was nicht nur beim ersten Date großen Eindruck macht.=)
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3) Fazit
Günter Faltin kann mit dem Buch Wir sind das Kapital leider nicht an sein erstes Werk anknüpfen und auch die konkreten Tipps zur Umsetzung habe ich vergeblich gesucht.
Es enthält einige interessante Denkanstöße und Tipps für angehende Gründer, aber dafür lohnt sich der Kauf und die Lektüre von 270 Seiten nicht. Falls du es noch nicht gelesen hast, schau dir aber unbedingt seinen Bestseller „Kopf schlägt Kapital“ an. Das lohnt sich wirklich!
Ich freue mich jetzt auf den zweiten Tag des Entrepreneurship Summits. Was habe ich vom ersten Tag mitgenommen außer einer Flasche Wasser und jeder Menge Flyern?
Eine Sache: „Komm ins Doing!“ oder auf deutsch
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!
Wie auf jeder Konferenz, sind auch hier wieder viele Experten, die dir erzählen wollen, wie du dein Geschäft aufzubauen hast. Am Ende braucht es aber jemanden, der die ganzen gut gemeinten Tipps auch umsetzt, seine eigenen Erfahrungen sammelt und sich seinen eigenen Weg bahnt.
Also, bevor du dir jetzt noch drei schlaue Ratgeber zum Thema „Gründen“ besorgst oder zwei Konferenzen besuchst, starte noch heute! Warte nicht auf den Tag „X“, denn der wird nie kommen. Lege einfach los und der Rest wird sich ergeben!
Viele Grüße und viel Spaß beim Lesen!
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