Tell me!

An welche Meetings aus deiner Vergangenheit kannst du dich sofort erinnern? An diejenigen, in denen es um Zahlen, Daten und Fakten ging oder an die, wo eine Geschichte erzählt wurde?

Geschichten sind die älteste Form des menschlichen Wissenstransfers und doch geraten sie durch Powerpoint, Excel und Co. immer mehr in den Hintergrund. Das Buch Tell me! will uns dabei helfen die Kraft der Geschichten für uns zu nutzen.

Es zeigt, wie wir gute Geschichten aufbauen, gibt jede Menge Beispiele an tollem Storytelling und hilft dir somit, Geschichten für deinen persönlichen Erfolg zu nutzen.

In diesem Artikel erfährst du, welche sieben Plots für alle Geschichten verwendet werden können, warum der Cliffhanger in „1001 Nacht“ erfunden wurde und außerdem habe ich jede Menge weiterführende Video- und Buchtipps für dich!

Lass dich inspirieren!

Tell me! Buchcover

?1) Kurze Summary

Das Buch „Tell me!“ besteht aus drei großen Teilen: Connect, Copy und Create.

Im ersten Teil geht der Autor auf den historischen Ursprung von Geschichten und ihre Wirkungsweise ein. So beschreibt er unter anderem wie unser Gehirn bei guten Geschichten vermehrt Oxytocin („Kuschelhormon“) produziert und worüber Buschmänner heute noch am Lagerfeuer sprechen.

Wir wissen viel über den Einfluss des Kochens auf die menschliche Entwicklung, doch wenig über den Einfluss des Lagerfeuers auf Kultur und Gesellschaft. (Polly Wiessner)

Im zweiten Teil „Copy“ liefert er zahlreiche Beispiele von großen Geschichtenerzählern und ihren besten Stories. Einige ausgewählte habe ich dir unten in den Denkanstößen mitgebracht.

Im dritten Teil schließlich liefert er verschiedene Bauanleitungen, mit deren Hilfe es dir in Zukunft gelingt fesselnde Geschichten zu erzählen. Ob aus deinem Leben oder völlig frei erfunden.

Das Buch hat ein großes Ziel: „Emotionen wecken“. Vor allem im Business-Kontext greifen wir viel zu oft auf Zahlen, Daten und Fakten zurück, stellen dann aber fest, dass dieser Weg selten zum Ziel führt. Eines fehlt nämlich: Emotionen!

Geschichten können hier die Brücke schlagen. Sie sind ein uraltes Schlüsselelement des Soziallebens. Sie verbinden, stiften Nähe und bringen Menschen zusammen.

Außerdem transportieren sie Wissen und Erfahrungen von Generation zu Generation.

 

2) Interessante Denkanstöße

Die sieben Plots

Der britische Journalist Christopher Booker ist der Meinung, dass es insgesamt sieben Erzählmuster gibt, nach denen alle Geschichten aufgebaut sind. Alle Geschichten sind Variationen eines dieser sieben Plots.

Dabei ist es egal, ob es sich um Bücher, Filme oder Unternehmenspräsentationen handelt. Du wirst immer eines der Erzählmuster wiederfinden. In Klammern habe ich dir ein paar Filmbeispiele zur Verdeutlichung genannt.

1.      Das Monster überwinden (James Bond)

2.      Vom Tellerwäscher zum Millionär (Pretty Woman)

3.      Die Suche (Findet Nemo)

4.      Reise und Rückkehr (Alice im Wunderland)

5.      Komödie (Vier Hochzeiten und ein Todesfall)

6.      Tragödie (Faust)

7.      Wiedergeburt (Schneewittchen)

 

Story Teller

Eine sehr schöne Idee finde ich die Seite story-teller.club. Die Organisatoren bezeichnen sich selbst als „das urbane Lagerfeuer“. Sie veranstalten Dinner und bringen dabei Menschen zusammen, die Geschichten erzählen. So kann man gleichzeitig sein Netzwerk erweitern, spannende Geschichten hören und sein eigenes Storytelling verbessern.

 

Warum heißt es „Märchen aus 1001 Nacht“?

König Schahriyar, Herrscher von Indien und China, hatte den Glauben in die Frauenwelt verloren. Also beschloss er jede Nacht eine neue Frau zu heiraten und sie am Morgen nach der Hochzeitsnacht hinrichten zu lassen.

Nachdem fast alle jungen Frauen ihm zum Opfer gefallen waren, meldete sich Scheherazade, die Tochter seines Wesirs. Sie bat um eine freiwillige Heirat, vorausgesetzt ihre Schwester dürfte mit an den Hof kommen.

Nach der Hochzeitsnacht verlangte eben jene Schwester von Scheherazade eine Geschichte zu hören. Der König lauschte und als Scheherazade an der spannendsten Stelle endete, wollte der König unbedingt wissen, wie die Geschichte weitergeht.

So kam es, dass seine Frau am nächsten Tag weitererzählte und wieder an der spannendsten Stelle endete. So ging es Tag für Tag, bis der König ihr nach 1001 Nächten die Freiheit schenkte.

Scheherazade ist die Erfinderin des Cliffhangers und Urmutter der modernen Vorabendserie! (ZEIT Nr. 4/2017)

 

Geschichten wecken Emotionen

Der Autor nennt unzählige Beispiele und empfiehlt jede Menge Videos. Zwei sind mir aber besonders in Erinnerung geblieben und deshalb will ich sie dir hier vorstellen.

Das erste Video ist ein tolles Beispiel dafür, wie man den Zuschauer mit in die Geschichte einbeziehen kann und bei ihm Emotionen hervorruft, die er hoffentlich nie wieder vergessen wird.

Das zweite Video zeigt toll, wie man in nur 90 Sekunden eine vollständige Geschichte erzählen kann. Was glaubst du, welcher der oben genannten 7 Plots wurde hier verwendet?

 

https://www.youtube.com/watch?v=TPKgC8KPBMg

3) Fazit

Geschichten sind überall! Sogar die agile Entwicklung hat mittlerweile erkannt, dass man mit Hilfe von guten Geschichten bessere Produkte hervorbringt. Aus diesem Grund schreiben sie sogenannte „User Stories“, in denen die Anforderungen des Kunden an das Produkt mit Hilfe von kurzen standardisierten Geschichten dargestellt werden.

Das Buch hat mich wirklich fasziniert, vor allem, weil ich mich selbst nicht als herausragenden Geschichtenerzähler bezeichnen würde.

Es gibt unzählige Denkanstöße, von denen ich einige weitere in den nächsten Tagen auf facebook veröffentlichen werden.

Falls du ein gutes Buch mit kurzen philosophischen Geschichten suchst, kann ich dir das Buch „Komm, ich erzähl dir eine Geschichte“ sehr empfehlen: https://amzn.to/2N39WoN

Ich habe es gerade gelesen und werde es in den nächsten Wochen auf hier auf meinem Blog vorstellen.

Das Buch „Tell me!“ ist auf jeden Fall eine definitive Kaufempfehlung und ich bin schon gespannt auf deine Geschichte!

Viel Spaß beim Lesen
Dennis

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