Menschen lesen
1) Kurze Summary
Der Autor des Buches Menschen lesen, Joe Navarro, arbeitete 25 Jahre lang als FBI-Agent in der Abteilung Spionageabwehr und entlarvte dort Spione, indem er ihre Körpersprache beobachtete. Zu Beginn des Buches erklärt er, wie unsere nonverbale Kommunikation automatisch durch unser limbisches System gesteuert wird. Dieser Teil des Gehirns war viele Jahre überlebenswichtig, da er reflexartig und in Echtzeit auf äußere Einflüsse reagiert ohne, dass wir nachdenken müssen. So gibt es im menschlichen Gehirn bei Gefahr seit Jahrtausenden nur drei möglichen Reaktionen: Schockstarre, Flucht oder Kampf.
Diese Muster sind bis heute tief im limbischen System verankert und äußern sich in Stresssituationen in unbewussten Gesten und Haltungen. Genau auf diese geht der Autor dann detailliert ein. Er beginnt bei den Füßen und arbeitet sich dann über die einzelnen verräterischen Körperteile wie Rumpf, Finger und Arme bis zum Gesicht vor. Er verwendet viele Bilder, so dass man die beschriebenen Gesten sofort erkennt und sich beim Lesen oftmals entlarvt fühlt. Zwei der spannendsten habe ich dir im Folgenden mitgebracht:
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2) Interessante Denkanstöße aus „Menschen lesen“
Jemandem den Rücken kehren
In unserem Oberkörper befinden sich viele lebenswichtige Organ, wie Herz, Lunge, Leber und der Verdauungstrakt. Aus diesem Grund möchte das Gehirn diesen Bereich um jeden Preis vor einem Angriff bewahren. Wenn wir also jemandem begegnen, den wir nicht mögen, drehen wir ihm instinktiv den Rücken zu. Meistens schaltet sich dann die Vernunft ein und wir stoppen in der Hälfte der Drehung, aber die Tendenz ist klar erkennbar. Spannend ist das zu beobachten, wenn du eine Talkshow schaust und den Ton ausmachst. Konzentriere dich nur auf die Körpersprache der Gäste und du erkennst sehr gut, wie die Sympathien verteilt sind.
Eine weitere schützende Geste sind die verschränkten Arme vor der Brust, die auch ein Unbehagen widerspiegeln. Andererseits zeigt eine offene Umarmung, dass sich die Person völlig schutzlos der anderen ausliefert und ihr somit vertrauen muss.
Der „ehrlichste“ Teil unseres Körpers
Der Begriff „Pokerface“ beschreibt sehr gut, dass wir unsere Mimik bewusst kontrollieren können, da wir durch unsere Erziehung gelernt haben ein Lächeln aufzusetzen, auch wenn uns eher nach Heulen zumute ist. Auch die Bewegung der Arme und des Oberkörpers können wir teilweise bewusst steuern. Bei den Füßen endet diese Kontrolle jedoch, was dazu führt, dass nach Meinung des Autors die Füße das ehrlichste Körperteil ist.
So kann man bei Kleinkindern beobachten, die keine Lust mehr haben am Esstisch zu sitzen, dass ihre Füße zu zappeln beginnen und zur Tür zu zeigen. Das ist bei Erwachsenen nicht anders. Achte einmal darauf ob sich jemand mit dir unterhält und einer seiner Füße dabei nicht zu dir, sondern in eine andere Richtung weist. Das ist ein sicheres Indiz dafür, dass er in diese Richtung gehen will.
3) Fazit
Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass das Buch deine Wahrnehmung schärfen wird und du bei der nächsten wichtigen Verhandlung genauer auf die Mimik und Gestik deines Gegenüber achten wirst und diese besser interpretieren kannst. Wenn du die oben vorgestellten Verhaltensweisen interessant fandest, wirst du in diesem Buch noch viele weitere spannende Aspekte der täglichen nonverbalen Kommunikation entdecken. Ich kann es als Einstieg in dieses Thema definitiv empfehlen.
Viel Spaß beim Lesen
Dennis
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