Investment Punk

Heute wird es punkig! Wenn du das Bedürfnis hast, dass dich jemand verbal an den Schultern nimmt und ordentlich wachrüttelt, solltest du dir unbedingt das Buch Investment Punk von Gerald Hörhan anschauen.

Schon der Untertitel will provozieren: „Warum ihr schuftet und wir reich werden.“ und genauso will es der Rest seines Buches!
Du lernst heute, warum die Regierung ein großes Interesse an deinen Konsumschulden hat und weshalb du dir weder einen Neuwagen noch ein Eigenheim kaufen solltest!

Viel Spaß beim inspirieren lassen.

Investment Punkt Buchcover

Summary

 

190 Seiten – 3 Stunden Lesezeit. Das kommt nicht daher, weil ich das Buch mit Hilfe von Speed Reading gelesen habe, sondern weil erstens die Seiten nicht gerade vor Text überquellen und weil es zweitens sehr gut geschrieben ist.

Vom ersten Satz an duzt Hörhan „uns“, die Mittelschicht, direkt ins Gesicht und beschreibt ausufernd über mehrere Kapitel, wie armselig unser Leben ist und warum wir nur Hamster in einem großen Rad sind. Dafür startet er bei „Kapitel minus sechs“ und arbeitet sich vor bis „Kapitel vier“.

Das Buch Investment Punk hat er 2009 während der Wirtschaftskrise verfasst und macht, selbst ehemaliger Investmentbanker, den normalen Bürger mitverantwortlich für die Subprime-Krise in den USA. Wenn sich die einen Menschen Haus, Auto und Fernseher auf Kredit kaufen, während andere in Finanzprodukte investieren, die sie nicht ansatzweise verstehen, tragen beide Gruppen seiner Meinung nach eine Mitschuld und es sollte nicht nur der böse Investmentbanker an den Pranger gestellt werden.

Anschließend an seinen Rundumschlag beginnt er dann Tipps zu geben, wie man diesem Hamsterrad entkommen kann, bleibt jedoch bei vielen Punkten am Beginn stehen. Dabei sieht er die beste Möglichkeit sein Vermögen aufzubauen darin, Unternehmer zu werden.

„Ihr denkt, dass Unternehmer Finanzhaie sind, die über Leichen gehen, während ihr die Anständigen seid. Die Wahrheit ist: Unternehmer trauen sich, auf eigene Rechnung zu arbeiten. Ihr traut euch das nicht.“

Unternehmer trauen sich, auf eigene Rechnung zu arbeiten. Ihr traut euch das nicht.

Aus diesem Absatz kannst du gut seinen Schreibstil ableiten und bekommst ein Gefühl dafür, was ich mit „provozieren“ meinte. Einige seiner besten Ratschläge findest du in den folgenden Denkanstößen.

 

Interessante Denkanstöße aus „Investment Punk“

 

Konsumschulden stabilisieren das System

Der Staat hat ein großes Interesse daran, dass du dich verschuldest. Sei es mit Konsumkrediten oder einer Baufinanzierung. Je mehr Schulden du aufnimmst, desto mehr und desto länger musst du arbeiten, um sie wieder zurück zu zahlen. Das führt zu einer Stabilisierung des Systems, weil viele gar nicht anders können als weiter im Hamsterrad zu strampeln.

Die Regierung hat also gar kein Interesse daran, seine Bürger zu gut über den Umgang mit Geld aufzuklären, denn wenn niemand Schulden hätte, könnte es sein, dass 30% der Mittelschicht morgen beschließen würden ein halbes Jahr auf Weltreise zu gehen. Den Effekt für unsere Wirtschaft kannst du dir vermutlich vorstellen.

 

Kaufe nie einen Neuwagen

Hörhan liebt schnelle und teure Autos und würde sich dennoch nie einen Neuwagen kaufen. Warum?
Er erläutert detailliert, dass die Spritkosten nur einen Bruchteil der gesamten Kosten ausmachen. Die bei Weitem größeren Posten sind Anschaffungspreis und Wertverlust.

Aus diesem Grund rechnet er vor, dass es günstiger sei, ein Mercedes 300 Cabriolet aus den 80er-Jahren als einen neuen Golf zu fahren. Der robuste Motor des Mercedes sei für eine halbe Million Kilometer oder mehr gut. Der Wert des Mercedes würde bei guter Pflege sogar noch steigen, wohingegen ein neuer Kompaktwagen innerhalb von drei Jahren rund die Hälfte seines Wertes verliert.

Vermutlich kauft er sich deshalb auch nur gebrauchte Porsches und Aston Martins. =)

Investment Punk Gerald Hörhan

Denke lieber zweimal nach bevor du dir ein Eigenheim zulegst

Nachdem ich die letzten 3 Jahre im Bereich Baufinanzierung gearbeitet habe, kann ich auch seine folgende These gut nachvollziehen: „In der eigenen Wohnung zu wohnen, rechnet sich nur dann, wenn die Kreditrate niedriger ist als die Nettomiete. Das ist selten der Fall.“

Er rechnet vor, dass er anstatt 50.000€ als Anzahlung für eine größere Immobilie zu investieren und sie dann selbst zu bewohnen, er sie lieber in 5 x 10.000€ aufteilen würde und davon 5 kleinere Wohnungen anzahlen würde. Aus diesem Grund wohnt er selbst zur Miete und besitzt etliche kleinere Eigentumswohnungen in Frankfurt und Wien.

Ob es sich für dich lohnt eine Immobilie zu kaufen oder lieber weiter zur Miete zu wohnen und das Geld anderweitig anzulegen, kannst du bspw. mit dem Kauf-Mietrechner von Interhyp herausfinden:
https://www.interhyp.de/rechner

 

Fazit

Wenn du noch in deinem Hamsterrad-Job steckst und einen Tritt in den Hintern brauchst um es zu verlassen, solltest du dir das Buch Investment Punk unbedingt besorgen. Es öffnet die Augen in vielerlei Hinsicht und kann dir dabei helfen endlich loszulegen. Auch wenn du gerade kurz davor bist in ein Eigenheim zu investieren, solltest du dich vorher nochmal mit seinen kritischen Gedanken auseinandersetzen und deine Entscheidung hinterfragen.

Wenn du anschließend tiefer in mögliche Lösungsansätze eintauchen möchtest, empfehle ich dir das Buch „Rich Dad – Poor Dad“. Hierzu gibt es übrigens auch ein Brettspiel namens Cashflow, wozu es wiederum Cashflow-Clubs in fast allen größeren deutschen Städten gibt.

Ich war letzte Woche bei solch einem Spieleabend und habe eine Menge gelernt. Vor allem über den richtigen Einsatz von Fremdkapital.

Denn Schulden sind nicht per se schlecht, solange sie richtig verwendet werden.

Viel Spaß beim Lesen

Dennis

 

[amazon box=“3548373844″]

Teilen macht Freude und Freunde: