Ich gönn‘ mir Freiheit

Träumst du auch manchmal davon, nicht mehr arbeiten zu müssen und einfach von den Zinsen zu leben, die deine Ersparnisse monatlich abwerfen?

Aber wie kommst du dorthin? Und ist es überhaupt erstrebenswert finanziell frei zu sein und nie mehr arbeiten zu gehen?

Genau diesen Fragen ist Patrick Hundt nachgegangen und hat für sein Buch „Ich gönn‘ mir Freiheit“ drei Kategorien von Menschen interviewt.

Welche Kategorien das genau sind, wie viel Geld du wirklich brauchst, um finanziell frei zu sein und auf welchen Trick der Banken du auf keinen Fall hereinfallen solltest, erfährst du im folgenden Blogartikel.

Lass dich inspirieren!

Buchcover Ich goenn mir Freiheit

?1) Kurze Summary

Patrick Hundt ist dir vielleicht schon einmal begegnet. Er betreibt drei Blogs, von denen er leben kann und hat bereits vier Bücher veröffentlicht. Ich bin auf ihn aufmerksam geworden über seinen Blog healthyhabits.de.

Im vergangenen Jahr hat ihn aber ein anderes Thema fasziniert, über das ich persönlich mir auch immer wieder den Kopf zerbreche: „Finanzielle Freiheit“.

Also die Frage: Wie viel Geld benötige ich, um nie wieder in meinem Leben arbeiten zu müssen? Diese ist natürlich nicht mit einem Satz pauschal zu beantworten und genau deshalb ist der Blog mrmoneymustache.com in den letzten Jahren so populär geworden. Hier beschreibt Mr Moneymustache in zahlreichen Blogartikeln detailliert seinen Weg zur finanziellen Freiheit.

Auch Patrick hat alle Artikel des Blogs verschlungen und dann beschlossen selbst auf die Suche zu gehen. Er hat drei Kategorien von Menschen für sein Buch Ich gönn‘ mir Freiheit interviewt und auch das Buch dementsprechend strukturiert:

1) Auf dem Weg in die finanzielle Freiheit: Im ersten Teil spricht er mit Menschen, die besessen davon sind, so früh wie möglich in Rente zu gehen. Dafür haben sie ihre Ausgaben auf ein Minimum reduziert und versuchen ihre Einnahmen möglichst nach oben zu schrauben.

2) Finanziell frei – und nun?: Im zweiten Teil trifft er Menschen, die es geschafft haben finanziell frei zu sein und nie wieder arbeiten zu müssen. Sie berichten von ihrem Weg dorthin, aber vor allem über ihren heutigen Alltag.

3) Frei sein trotz Arbeit: Der dritte Teil ist für mich auch ein wenig die Quintessenz des Buches. Hier geht es um Menschen, die früher auch von der finanziellen Freiheit geträumt haben. Durch verschiedene Umstände sind sie aber von diesem Weg abgekommen und leben heute in Freiheit ohne finanzielle unabhängig zu sein oder darauf hinzuarbeiten mit 40 in Rente zu gehen.

Spannend an diesem Buch sind vor allem der zweite und dritte Teil. Personen, die nach finanzieller Freiheit streben, trifft man heute viele, aber Menschen die es schon geschafft haben oder sich auf dem Weg dagegen entschieden haben sind eher selten.

Genau diese sind aber interessant und wenn man Aussagen liest, wie

Über den Alltag dieserMenschen gibt es nicht viel zu berichten

stellt man sich sofort die Frage, ob diese Freiheit wirklich so frei macht.

Wie viel Geld braucht man jetzt aber genau und welchen Fehler solltest du vermeiden, wenn du dich nicht für den Rest deines Lebens in die Abhängigkeit einer Bank begeben willst? Das erfährst du in den folgenden Denkanstößen.

   

2) Interessante Denkanstöße

4-Prozent-Regel

Diese Regel ist quasi die Bibel der Anhänger der finanziellen Freiheit. Auf dieser Regel basiert die gesamte Theorie.

Laut ihr bist du finanziell frei, wenn deine jährlichen Lebenshaltungskosten nicht mehr als 4 Prozent deines Vermögens betragen.

Anders ausgedrückt: Du musst das 25-Fache deiner jährlichen Ausgaben ansparen, um finanzielle unabhängig zu sein.

Um dein Vermögen nicht aufzuzehren, setzt sie allerdings voraus, dass du dein Vermögen am Aktien- oder Anleihemarkt investierst und es sich jährlich vermehrt. Im besten Fall mit durchschnittlich jährlich 6%. So bleibt, nach Abzug von Steuern und der Inflation, dein Vermögen ungefähr erhalten und du kannst deine jährlichen Ausgaben ohne Probleme decken.

Soweit die Theorie. In der Praxis gibt es natürlich einige weitere Parameter, die du berücksichtigen solltest. So erhöhen sich deine Lebenshaltungskosten vermutlich in den nächsten 30 Jahren und auch die Verzinsung deines Vermögens kann stark schwanken, was langfristig dazu führt, dass es doch nach und nach aufgezehrt wird.

Als Faustregel finde ich es aber dennoch spannend. Kennst du deine jährlichen Ausgaben? Wie hoch ist der Betrag, mit dem du finanziell frei wärst?

Freiheit durch Ratenkredite?

Beim Schreiben dieser Zeilen muss ich Atemübungen machen, um einen Wutausbruch zu vermeiden.

Das hat aber nichts mit Patricks Buch Ich gönn‘ mir Freiheit zu tun, sondern mit der Werbung der Banken für Ratenkredite.

Ich wohne direkt über einer Hypovereinsbank und schaue mir täglich die folgenden Werbeplakate im Schaufenster an:

Werbeplakate der Hypovereinsbank

Jedes Mal könnte ich vor Wut explodieren, wenn ich diese Slogans lese: „Freiheit. Erinnern Sie sich?“

Soll der die Kunden ansprechen, die einen Ratenkredit abgeschlossen haben und jetzt in völliger Abhängigkeit der Bank leben?

Nein, kleiner Scherz. Mit diesem Slogan wollen sie junge Menschen wie dich und mich dazu verführen, über ihre Verhältnisse zu leben und sich ein Leben auf Pump aufzubauen.

Genau dieses Phänomen beschreibt auch Patrick in seinem Buch. Er zitiert eine Studie nach der 64% aller Neuwagen im Jahr 2017 vollständig oder teilweise finanziert worden sind. 17% wurden geleast und nur 19 % konnten sich den Neuwagen für durchschnittlich 30.350 Euro leisten.

Machen wir uns nichts vor, die meisten können sich ein Auto eigentlich gar nicht leisten, wollen es aber trotzdem unbedingt haben!

Was will ich dir mit diesem Denkanstoß sagen (Achtung Ironie!): Falls du sicherstellen möchtest, dass du niemals im Leben finanziell frei wirst, schließe noch vor Weihnachten einen Ratenkredit bei einer Bank deiner Wahl ab und kaufe dieses Jahr mal richtig teure Weihnachtsgeschenke. Zahlt doch eh die Bank!

Selbst und ständig oder frei?

Für mich als Selbständigen war es sehr interessant, wie die selbständigen Freunde des Autors auf seine Recherchen reagiert haben. Keiner seiner selbständigen Freunde beschäftigt sich mit finanzieller Freiheit. Auch als er sie aufgrund seiner Buchrecherche unbedingt für dieses Thema begeistern wollte, fanden sie kein Interesse daran.

Sie wollen nicht aufhören zu arbeiten, denn ihre Arbeit macht ihnen oftmals Spaß und sie erleben ohnehin ein hohes Maß an Freiheit.

Bevor du jetzt also die nächsten 20 Jahre auf eine frühere Rente sparst und dann nicht weißt, was du mit dir anfangen sollst, halte einmal kurz inne. Hole dir das Buch Ich gönn‘ mir Freiheit und lies dir die teilweise traurigen Lebensgeschichten durch, von Menschen die zwar finanziell frei sind aber ein brutal langweiliges Leben führen.

   

3) Fazit zu „Ich gönn‘ mir Freiheit“

Für mich war das Buch Ich gönn‘ mir Freiheit ein echter Augenöffner. Bis vor wenigen Tagen war es durchaus auch ein großes Ziel von mir, möglichst früh finanziell unabhängig zu sein und nicht mehr arbeiten müssen, sondern arbeiten zu dürfen.

Vor allem der dritte Denkanstoß hat mir aber die Augen geöffnet. Tue ich nicht heute schon, was ich liebe? Und was spricht dagegen auch mit 80 noch zu coachen und Blogartikel und Bücher zu schreiben? Nichts!

Ich finde es super, dass Patrick das Thema „Finanzielle Freiheit“ mal von einer anderen Seite beleuchtet hat und sehr differenziert und objektiv von seinen Interviewpartnern und deren Geschichten berichtet.

Außerdem leistet er mit diesem Buch einen großen Beitrag zur finanziellen Aufklärung. Und die ist leider bei den allermeisten von uns dringend nötig, wie das folgende Zitat  aus dem Buch belegt:

Viele Menschen sind in der Lage, wochenlang den günstigsten Preis für einen Fernseher zu recherchieren, schaffen es aber nicht, sich mit ihren Finanzen und der Altersvorsorge auseinanderzusetzen.

Hole dir das Buch Ich gönn‘ mir Freiheit oder wünsche es dir zu Weihnachten. Ich kann es wirklich sehr empfehlen!

Bei Kindle Unlimited ist es aktuell übrigens für Euro 0,00 erhältlich!

Viel Spaß beim Lesen

Dennis

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