Homo Deus – Eine Geschichte von Morgen
Guten Morgen und viele Grüße aus Siem Reap! Diese Woche möchte ich dir das Buch „Homo Deus – eine Geschichte von Morgen“ vorstellen, aber eins nach dem anderen….
Kurz nachdem ich meinen Newsletter letzte Woche verschickt habe, hatte ich einen der bewegendsten Augenblicke der bisherigen Reise.
Wir waren auf den Killing Fields vor den Toren Phnom Penhs, wo Ende der 1970er Jahre knapp 17.000 Menschen brutal ermordet und in Massengräbern verscharrt wurden.
Insgesamt wurden in dieser Zeit in Kambodscha fast 3 Millionen Menschen durch die Roten Khmer, unter Paul Pott, ermordet. Bei einer Gesamtbevölkerung von 8 Millionen Menschen ist dies einer der schlimmsten Genozide der Geschichte und diese Gedenkstätte ein absoluter Pflichtbesuch, falls du mal nach Kambodscha reisen solltest!
Umso schöner ist es, dass wir heute in einer Zeit leben, in der jedes Jahr weniger Menschen durch Kriege sterben. Genau mit dieser Erkenntnis beginnt der Autor in meiner heutigen Buchempfehlung.
Yuval Noah Harari ist mit seinem ersten bekannten Werk „Homo Sapiens“ bereits ein unglaublicher Erfolg gelungen und ich denke, er wird mit seinem aktuellen Werk „Homo Deus – eine Geschichte von Morgen“ daran anknüpfen können.
Was das ganze jetzt mit Kriegen zu tun hat und welche möglichen Zukunftsszenarien Harari für die Menschheit in den nächsten 50 Jahren sieht, erfährst du in meiner heutigen Buchempfehlung!
Viel Spaß beim inspirieren lassen.
Kurze Summary
Nach Meinung des Autors waren es drei große Themen, die die gesamte Menschheit die letzten Jahrhunderte beschäftigt haben: Krieg, Hunger und Krankheit. Alle drei hat die Menschheit mehr oder weniger besiegt. Natu?rlich sterben immer noch Menschen durch Waffengewalt und natu?rlich ist der Krebs noch lange nicht besiegt, aber im Vergleich zu so großen Epidemien wie Pest und Cholera, bei denen innerhalb weniger Monate Millionen von Menschen starben, hat der Mensch diese drei Themen in den Griff bekommen.
Das neue Ziel ist nun die Unsterblichkeit! Und nicht nur Google arbeitet bereits daran, dass der Mensch eines Tages unsterblich wird.
Mit dieser These startet Harari in sein Buch, das er dann grob in drei Kapitel unterteilt hat:
- Homo Sapiens erobert die Welt
- Homo Sapiens gibt der Welt einen Sinn
- Homo Sapiens verliert die Kontrolle
Im ersten Teil geht er noch einmal auf die Entwicklung der Menschen vom Neandertaler zum heutigen digitalen Junkie ein. Er behandelt dabei grosse Themen, wie Religion und Humanismus und erläutert, wodurch die Menschen in der Lage waren alle anderen Spezies zu beherrschen und welche Rolle hierbei die Fähigkeit der Kooperation spielt.
Am spannendsten fand ich den dritten Teil, in dem er verschiedene Zukunftsszenarien entwirft und erklärt, warum der Mensch sich in den nächsten Jahren zum gottgleichen „Homo Deus“ aufschwingen wird. Dabei behandelt er auch Themen wie das bedingungslose Grundeinkommen und geht auf das Erstarken der rechten Parteien weltweit ein, das seiner Meinung nach vor Allem durch Zukunftsängste und fehlende Perspektiven der Menschen ausgelöst wurde.
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Interessante Denkanstöße aus „Homo Deus – eine Geschichte von Morgen“
Wissen wird die wichtigste Ressource
Die traditionelle Sicht der Welt als Kuchen mit fester Gro?ße geht davon aus, dass es auf Erden nur zwei Arten von Ressourcen gibt: Rohstoffe und Energie. In Wirklichkeit aber gibt es dreierlei Arten: Rohstoffe, Energie und Wissen
Rohstoffe und Energie sind endlich – je mehr man verbraucht, desto weniger hat man. Wissen dagegen ist eine wachsende Ressource – je mehr man davon nutzt, desto mehr hat man.
Genau dieser Rohstoff ist bereits heute ein unheimlich wichtiger und durch das Internet und diverse Online Universitäten, wie bspw. Udemy, bereits der breiten Masse verfügbar! Mit diesem Newsletter trage ich hoffentlich auch einen kleinen Teil dazu bei noch mehr Wissen weltweit verfügbar zu machen.
Die Maschine trifft die Entscheidungen
Harari stellt in „Homo Deus – eine Geschichte von Morgen“ die These auf, dass schon sehr bald Algorithmen uns bei wichtigen Entscheidungen, zum Beispiel für welchen Partner man sich entscheiden soll, beraten werden.
Der Algorithmus hat dann nicht nur unheimlich viele Daten über mich gesammelt, sondern auch über zwei mögliche Partner, zwischen denen ich mich nicht entscheiden kann. Hier hilft die Maschine gerne weiter.
Bereits heute lesen in den USA mehr Menschen E-Books als gedruckte Bu?cher. Gera?te wie der Kindle von Amazon ko?nnen Daten u?ber ihre Nutzer sammeln, wa?hrend diese ein Buch lesen. So kann mein Kindle beispielsweise sehen, welche Teile des Buches ich schnell lese und welche langsam; auf welcher Seite ich die Lektu?re unterbreche und bei welchem Satz ich das Buch endgu?ltig aus der Hand lege.
Wenn der Kindle einmal mit Gesichtserkennung und biometrischen Sensoren ausgestattet sein wird, wird er wissen, wie sich jeder Satz auf meinen Puls und auf meinen Blutdruck ausgewirkt hat. Er wird wissen, was mich zum Lachen gebracht, was mich traurig gemacht und was mich in Rage versetzt hat. Schon bald werden Bu?cher mich lesen, wa?hrend ich diese Bu?cher lese.
Wa?hrend ich jedoch das meiste von dem, was ich gelesen haben, schnell wieder vergessen werde, wird Amazon nie etwas vergessen. Diese Daten werden Amazon in die Lage versetzen, mit verblu?ffender Pra?zision Bu?cher fu?r mich auszusuchen. Es wird Amazon zudem ermo?glichen, genau zu wissen, wer ich bin, was mir gefa?llt und was mich abto?rnt.
Zensur durch zu viele Informationen
In der Vergangenheit funktionierte Zensur dadurch, dass der Informationsfluss blockiert wurde. Im 21. Jahrhundert bedeutet Zensur, die Menschen mit irrelevanten Informationen zu u?berschwemmen. Die Menschen wissen einfach nicht, worauf sie achten sollen, und vergeuden ihre Zeit oft damit, sich mit Nebenaspekten zu bescha?ftigen.
In fru?heren Zeiten bedeutete Macht, Zugang zu Daten zu haben. Heute bedeutet Macht zu wissen, was man ignorieren kann. Worauf von all dem, was in unserer chaotischen Welt geschieht, sollten wir uns also konzentrieren?
Eine Antwort hierauf gibt Harari im Buch „Homo Deus – eine Geschichte von Morgen“ leider nicht, aber umso wichtiger ist es seine Eingangs- und Informationsquellen zu reduzieren um nicht der Zensur durch zu viele Informationen zum Opfer zu fallen!
Fazit zum Buch „Homo Deus – eine Geschichte von Morgen“
Harari beendet sein Buch mit drei Schlu?sselfragen:
- Sind Organismen wirklich nur Algorithmen, und ist Leben wirklich nur Datenverarbeitung?
- Was ist wertvoller – Intelligenz oder Bewusstsein?
- Was wird aus unserer Gesellschaft, unserer Politik und unserem Alltagsleben, wenn nichtbewusste, aber hochintelligente Algorithmen uns besser kennen als wir uns selbst?
Sie kommen dir vermutlich etwas kryptisch vor, aber wenn du das Buch gelesen hast, wirst du auf die drei Fragen eine reflektierte Antwort geben können und ich wu?rde mich freuen dann mit dir daru?ber zu diskutieren.
Meiner Meinung nach ist das Buch eine absolute Pflichtlektüre und eine definitive Kaufempfehlung. Ich selbst habe immer nur 15 Seiten am Stück lesen können und musste dann die zahlreichen spannenden Ideen zunächst mit meiner Freundin diskutieren, bevor ich weiterlesen konnte.
Viel Spaß beim Lesen
Dennis
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