Growth Hacking: Mehr Wachstum, mehr Kunden, mehr Erfolg
Bist du selbständig, in einem Startup tätig, Marketer oder Produktmanager? Dann habe ich heute genau das richtige Buch für dich: für mehr Wachstum, mehr Kunden und mehr Erfolg. Sandro Jenny und Tomas Herzberger haben ein Fachbuch zum Thema und mit dem Namen Growth Hacking geschrieben, das sich wirklich sehen lassen kann.
Und das sage ich nicht nur, weil ich das Manuskript des Buches im letzten Jahr Korrektur gelesen habe.
Neben einem guten Überblick über die Inhalte des Buches, habe ich dir heute in den Denkanstößen einige Hacks daraus mitgebracht, die du direkt in der Praxis ausprobieren kannst und dann hoffentlich Lust bekommst tiefer in das Thema „Growth Hacking“ einzutauchen.
Viel Spaß beim inspirieren lassen.
1) Kurze Summary
Das Buch lässt sich grob in zwei Bereiche gliedern. Im ersten geht es darum Growth Hacking im Allgemeinen vorzustellen und anhand von Beispielen, wie dem unten dargestellten Hotmail-Hack, zu erklären wie man seine Weichen auf Wachstum stellen kann. Dabei lautet die Definition von Growth Hacking folgendermaßen:
„Growth Hacking ist Marketing für Unternehmen, die mit begrenzten Mitteln schnell wachsen müssen. Dabei geht es nicht nur um die klassischen Kanäle der bezahlten Werbung, sondern um jeden Berührungspunkt zwischen potenziellem Kunden und dem Unternehmen.“
Außerdem wird der Growth-Hacking-Workflow vorgestellt, der im Prinzip auf dem „Build-Measure-Learn“-Zyklus der Lean Startup Bewegung aufbaut.
Im zweiten Teil des Buches (und dieser umfasst ca. 2/3) geht es dann um konkrete Hacks, die du anwenden kannst um dein Business zum Laufen zu bringen oder weiter zu optimieren. Sie haben die Hacks dazu in 5 Kapitel geteilt und sich hierbei an den sogenannten „Pirate Metrics“ orientiert: AARRR.
Wenn du diese Buchstabenkette laut ausrufst, wirst du verstehen warum sie „Pirace Metrics“ genannt wird.
Die Buchstaben stehen dabei für die in nachfolgender Grafik abgebildeten Worte und bieten vor allem für Startups einen super Rahmen, in dem sie ihre individuellen KPIs, und Maßnahmen um diese zu erreichen, definieren können.
Das Buch endet mit einer umfangreichen Toolsammlung, in der ich jede Menge neuer spannender Hilfsmittel und Websites entdeckt habe, die ich bislang noch nicht kannte.
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2) Interessante Denkanstöße aus „Growth Hacking“
Der Erfolg von Hotmail
Einer der ersten Growth Hacks gelang bereits 1996 dem jungen Startup Hotmail. Das Unternehmen hängte an jede ausgehende E-Mail eine Tagline mit dem Satz: “PS: I love you. Get Your Free Email at Hotmail.“
Wenn also ein Hotmail-User eine E-Mail sendete, konnte der Empfänger einfach auf den Satz klicken und wurde direkt auf eine Landingpage geleitet, wo auch er sich ein Hotmail Konto einrichten konnte.
Ab und zu sehe ich diesen Hack auch heute noch und wenn die Fußzeile lustig geschrieben ist, klicke ich sogar darauf. Vielleicht kannst du es ja für dein Unternehmen oder auch für deinen privaten Account einmal ausprobieren.
Sprich über deine Idee
Wachstum kann in einem Startup nur gelingen, wenn du aus deinen Fehlern lernst und schnell besser wirst. Der größte Fehler von allen ist aber nicht über deine Idee zu sprechen, weil du Angst hast, dass sie von einem Wettbewerber oder einem großen Konzern gestohlen wird.
Ich coache selbst seit einigen Jahren Startups und spreche mit vielen angehenden Gründern und ich kann dir versichern: 99% aller Ideen, die mir über den Weg laufen, hatten auch schon andere Menschen auf dieser Welt. Oder überspitzt gesagt: Die Wahrscheinlichkeit, dass dem nicht so ist, liegt bei 1:7,6 Mrd.. Hier kannst du dir übrigens live anschauen, wie pro Sekunde die Weltbevölkerung um 3 Menschen wächst: http://bit.ly/2Fm5qiC
Was ich damit sagen will: Wenn du eine Idee hast, von der du wirklich überzeugt bist, geh raus und sprich mit anderen darüber. Am Ende gewinnt ganz selten derjenige, der als erster die Idee hatte, sondern derjenige der sie am besten umsetzt, schnell dazu lernt und die richtigen Knöpfe drückt. Vor allem beim letzten Punkt hilft dir dieses Buch extrem weiter!
??Custom Audiences bei Facebook
Facebook ist aktuell die Plattform auf der du deine Kunden am genauesten auswählen und erreichen kannst, da der Datenschatz von Facebook unfassbar groß ist. Wenn du neu in diesem Bereich unterwegs bist, solltest du dir unbedingt die sogenannten „Custom Audiences“ anschauen. Hiermit erstellst du eine Audience, an die du dann später deine Werbeanzeigen ausspielen wirst. Wie funktioniert das?
Du installierst bspw. ein Facebook-Pixel auf deiner Seite. Damit trackt Facebook welche Art von Besuchern auf deiner Website verweilen und matcht diese mit ihrem Facebook-Profil (sofern sie eines haben).
Je nach Menge des Traffics auf deiner Seite, lässt du Facebook einige Wochen diese Daten sammeln und erstellst dann die oben erwähnte „Custom Audience“.
Angenommen du hattest 5.000 Besucher, die Facebook einzelnen Profilen zuordnen konnte. Dann bittest du Facebook auf Basis dieser 5.000 Besucher die Custom Audience zu erstellen, die dann, je nach Wunsch, 100.000 Personen und mehr umfassen kann. Diese übrigen 95.000 Personen werden dann ausgehend von den wichtigsten gemeinsamen Merkmalen der ursprünglichen 5.000 ausgewählt.
Und schon hast du eine riesige Zielgruppe, die sehr genau deiner bisherigen kleineren Gefolgschaft entspricht.
Der „Komm bleib noch“-Hack
Um wieviel teurer es ist einen Neukunden zu gewinnen im Verhältnis dazu einem Bestandskunden etwas zu verkaufen, hat ja schon Jeff Walker in seinem Buch Launch sehr anschaulich beschrieben. Wie kann es dir jetzt aber gelingen einen Kunden zu halten, der gerade dabei ist abzuspringen?
Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist audible (siehe das nächste Bild). Du bekommst gleich drei verschiedene Angebote bevor du ganz unten links den Button zur endgültigen Kündigung anklicken kannst.
Ähnliches kannst du auch machen, wenn sich Abonnenten von deinem Newsletter unsubscriben möchten. Wenn es dir hier gelingt eine lustige Seite zu erstellen, kannst du die sogenannte „Churn“-Rate sicherlich senken.
P.S.: Ich habe noch keine solche kreative Seite. Du brauchst dich also nicht unsubscriben um es auszuprobieren. =)
??3) Fazit zu „Growth Hacking“
In meinem Fazit versuche ich immer die Frage zu beantworten „Ist dieses Buch etwas für dich?“. Die beiden Autoren machen es mir hierbei leicht, da sie eine komplette Doppelseite des Buches dieser Frage gewidmet haben.
Kurz zusammengefasst solltest du dir dieses Buch auf jeden Fall besorgen, wenn du mit überschaubaren Ressourcen ein neues Produkt oder ein Unternehmen starten willst oder dieses endlich zum Fliegen bringen möchtest.
Dabei ist es egal ob du Gründer, Intrapreneur oder Solopreneur bist, wichtiger ist dein Mindset und, dass du mutig und kreativ bist, oder zumindest bereit bist es mit Hilfe des Buches zu werden.
Es ist kein Sach- sondern ein Fachbuch und mit seinen 390 Seiten durchaus umfangreich. Es ist auch keine Gute-Nacht-Lektüre, sondern man sollte hellwach sein um all die spannenden Tipps aufzusaugen und die zahlreichen verlinkten Websites und Tools direkt auszuprobieren.
Gerade durch diese Praxisnähe lohnt sich aber sowohl die Lektüre als auch der Preis des Buches Growth Hacking allemal.
Viel Spaß beim Wachsen!
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