Die Schulden im 21. Jahrhundert

Was steht wirklich in Thomas Pikettys Bestseller?

Nimmst du dir auch schon seit drei Jahren vor, das 816 Seiten umfassende Epos „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ von Thomas Piketty zu lesen? Jetzt gibt es eine sehr gute Alternative dazu: Daniel Stelter hat es geschafft in seinem Buch „Die Schulden im 21. Jahrhundert“ auf schlanken 120 Seiten die wichtigsten Kernaussagen Pikettys einfach und verständlich darzustellen, zu bewerten und mit den seiner Meinung nach noch fehlenden Aspekten anzureichern.

Durch das Lesen meines heutigen Newsletters bekommst du also quasi den Inhalt von zwei spannenden Büchern auf einmal!

Viel Spaß beim inspirieren lassen.

 

1) Kurze Summary

Als Kernproblem unserer westlichen Welt sieht Piketty eine ungleiche Einkommens- und Vermögensverteilung. Als Ursache nennt er eine strukturell über der Wachstumsrate der Wirtschaft liegende Kapitalverzinsung und zu wenige Eingriffe der Politik in die Wirtschaft. Dadurch werden die bereits Vermögenden immer wohlhabender und die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander.

Stelter unterschreibt zwar das durch Piketty identifizierte Problem, sieht jedoch eine andere Ursache. Nämlich die Überschuldung in weiten Teilen der Welt. Nach der Finanzkrise 2008 wurde massiv billiges Geld in die Märkte gepumpt, wovon vor allem jene profitiert haben, die als erstes Zugriff darauf hatten: Banken, Hedgefonds und Private Equity Fonds.

Er legt anschaulich dar, warum die Regierungen dringend mehr Geld in Bildung und Innovationen investieren und weniger der alles kontrollierenden Finanzindustrie in den Rachen werfen sollten. Seiner Meinung nach bedarf es jedoch erst einer weiteren Finanzkrise, bevor die Verantwortlichen realisieren, dass die vorhandenen Staatsschulden irgendwann entweder zurückgezahlt oder liquidiert werden müssen.

Übrigens, hier kannst du dir live die Bundesschuldenuhr anschauen und sehen, dass auf dich als Erwerbstätigen knapp 56.000€ Schulden entfallen: www.staatsschuldenuhr.de

Aus diesem Grund heißt das Buch von Stelter auch „Die Schulden im 21. Jahrhundert“. Es ist auf drei Fragen aufgebaut, die sich alle auf Thomas Pikettys Werk beziehen: Was ist drin? Was ist dran an seinen Thesen? Und was fehlt?

Er geht dabei auch auf die Vorwürfe ein, dass Piketty unsauber gearbeitet habe und ihm bei der Auswertung der Daten massive Fehler unterlaufen seien. Ob das stimmt oder nicht, liest du dir in Stelters Buch am besten selber durch.??

Die Schulden im 21.Jahrhundert Buchcover

2) Interessante Denkanstöße aus „Die Schulden im 21. Jahrhundert“

Neuverteilung alle 30 Jahre

Die Ungleichverteilung von Vermögen ist kein Produkt der Neuzeit. Schon im alten Mesopotamien erkannten die Könige dieses Phänomen und um der Geldentwertung und sozialen Spannungen vorzubeugen, beschlossen sie, dass alle 30 Jahre eine Neuverteilung des vorhandenen Grundes und Bodens sowie eine vollständige Annullierung aller Schulden durchgeführt werden sollte.

In der Bibel werden diese Jahre als Erlass- oder Jubeljahre beschrieben.

Ähnlich wie es beim Thema Grundeinkommen bereits geschieht, fände ich es wahnsinnig spannend diese Neuverteilung in der heutigen Zeit mit einer kleinen Pilotgruppe zu testen und zu sehen wie sich die Menschen durch die neuen Rahmenbedingungen verändern würden.

Apropos: Kennst du schon die Plattform www.mein-grundeinkommen.de? Hier kannst du regelmäßig 12.000€, also ein Grundeinkommen für 1 Jahr, gewinnen.

 

Höhere Rendite, dank größerem Vermögen!

Bei der Lektüre des Buches ist mir aufgefallen, dass man den Inhalt aus ganz unterschiedlichen Perspektiven interpretieren kann, je nachdem in welche Rolle man sich als Leser versetzt. So kann man das Buch durch die Brille eines linken Kapitalismuskritikers konsumieren und sich über die niedrige Besteuerung von Kapitalerträgen im Vergleich zur hohen Besteuerung von Einkommenserträgen aufregen.

Man kann das Buch aber auch durch die Brille eines aufstrebenden Arbeitnehmers betrachten und zu dem Schluss kommen, dass man möglichst schnell seine Ausgaben reduzieren und eine größere Summe ansparen sollte um später höhere Renditen zu erzielen.

Damit meine ich nicht die absoluten Werte, denn es ist klar, dass ich bei 5% Rendite mehr verdiene, je mehr Geld ich investiere. Es geht um die 5% an sich. Je mehr Vermögen ich besitze, desto besseren Zugang habe ich zu alternativen Anlageformen und Investments. Desto eher kann ich mir einen Experten für Geldanlage hinzuziehen und desto leichter wird es mir fallen die Steuern zu optimieren.

Unsere heutige Gesetzgebung und Wirtschaft ist also darauf ausgelegt, Vermögende zu bevorzugen und wenn du davon profitieren möchtest, solltest du versuchen deinen Konsum herunter zu schrauben und möglichst viel deines Einkommens anzusparen und anzulegen.

 

3) Fazit

Bevor du dir zwei Wochen Urlaub nimmst um die 816 Seiten schwer verdauliche Kost von Piketty zu konsumieren, tut es dieses kleine Büchlein allemal. Es fasst dir nicht nur die wichtigsten Aussagen gut verständlich zusammen, sondern bewertet und hinterfragt sie gleichzeitig sehr kritisch.

Wenn du also auch glaubst, dass die nächste Krise nur noch eine Frage von wenigen Jahren sein kann und, wenn du verschiedene Szenarien durchdenken möchtest, wie es danach weitergehen kann, ist das Buch definitiv eine Empfehlung für dich.

 

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