Der Stärken-Code
Das Buch Der Stärken-Code von Frank Rebmann ist der Schlüssel zu deinen persönlichen Stärken. Nicht nur durch den Selbsttest im Buch, sondern auch durch zahlreiche Beispielgeschichten kommst du deinen Talenten und deinen Stärken näher.
Aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen Talenten und Stärken? Und wie kannst du mit Hilfe einer Traumreise deine persönlichen Stärken identifizieren?
Das und noch viel mehr erfährst du in diesem Blogartikel.
Lass dich inspirieren!
Kurze Summary
Frank Rebmann ist Philosoph und Stärkentrainer. Gemeinsam mit seinem Team führt er bei vielen großen deutschen Konzernen Stärken-Workshops und Trainings durch. Dabei trainiert er sowohl Verkäufer und Kundenberater, die wirksamer Kunden gewinnen wollen, indem sie ihre Stärken besser nutzen aber auch Führungskräfte, die ihr Team stärkenorientiert führen wollen.
Den Philosophen in ihm kann er allerdings nicht ganz ablegen, weshalb die ersten 10 Seiten erstmal eine philosophische Einleitung zum Thema „Talente und Stärken“ sind.
Im Anschluss geht er dann darauf ein, weshalb wir mit Übung zwar viel erreichen können, aber letztendlich nur im Bereich unserer Stärken wirklich herausragend gut werden können. Dabei erläutert er auch den Unterschied zwischen Talent, Stärke und Können. Die Erklärung findest du unten im zweiten Denkanstoß.
Mein persönliches Highlight des Buches war der persönliches Stärkentest. Hier ist mir wieder bewusst geworden, dass der Leser im Allgemeinen sehr „ich-fokussiert“ ist. Natürlich ist es schön allgemeine Stärken und Talente kennen zu lernen, aber wirklich interessant wird es, wenn es um mich selbst geht. Kennst du das?
Er stellt 5 verschiedene Dimensionen von Stärken vor:
- Analytische Stärken
- Entdeckende Stärken
- Praktische Stärken
- Kooperative Stärken
- Stabilisierende Stärken
Alle sind bei jeder Person mehr oder weniger stark vorhanden und meistens stechen 1-2 Stärken deutlich hervor. Um herauszufinden welche das bei dir sind, kaufst du dir am besten das Buch und führst den Test selbst durch. Ich habe online recherchiert, konnte den Test aber nirgendwo zur freien Verfügung entdecken.
Im weiteren Verlauf des Buches nimmt er dann immer wieder Bezug auf diese 5 verschiedenen Typen und ergänzt sie noch mit den Werten, die diese Menschen normalerweise haben. Außerdem behandelt er zahlreiche Blockaden und Ausreden wie Aufschieberitis, die dazu führen, dass wir nicht nach unseren Stärken leben.
Das Thema Schwächen und Fehler darf natürlich auch nicht fehlen, wenn es um Stärken geht. Denn ohne Fehler entwickelt man sich nicht weiter. Hierzu ein gutes Beispiel unten im dritten Denkanstoß.
Wo nur die Sonne scheint, entsteht Wüste.
Gegen Ende plätscherte das Buch für mich wieder etwas dahin. Vermutlich auch weil er zwei Tools anführte, die in fast jedem Ratgeber stehen: Eisenhower Matrix und Pareto-Prinzip. Zu Gute halten muss man ihm, dass er sie einfach nur vorstellt, sondern darauf eingeht, dass beide Tools nicht für alle 5 Stärke-Typen geeignet sind und man deshalb bei der Verwendung darauf achten sollte, ob nicht andere Werkzeuge wie einfache To-Do Listen oder Mindmaps besser geeignet sind.
Interessante Denkanstöße aus „Der Stärken-Code“
Karriere nach Stärken
Personalleiter fragen nicht nach den Träumen ihrer Mitarbeiter!
Sie fragen nach Noten, Zeugnissen oder dem 5-Jahres-Plan. Träume sind datenschutzrechtlich im Job tabu. Dabei würden die Personaler bei der Durchsicht des Facebook-Profils oder anderer Online-Aktivitäten des Mitarbeiters viel mehr über ihn herausfinden können, als in einem Vorstellungsgespräch.
Im Buch Der Stärken-Code träumt der Autor davon, dass sich Unternehmen mehr auf die Stärken und die dazugehörigen Träume ihrer Mitarbeiter einstellen und ihre Unternehmenskultur dahingehen anpassen. So könnten Unternehmen viel besser Mitarbeiter auswählen, deren Stärken sich ergänzen und deren Schwächen sich gegenseitig aufheben.
Als konkrete Übung stellt er hier die Traumreise vor:
Setze dich in deinen Lieblingssessel, dimme das Licht und schalte jegliche Ruhestörung aus.
Schließe die Augen und stelle dir einen idealen Tag vor, der sich ausschließlich um deine Stärken dreht. Du fühlst dich leicht und gut gelaunt.
Versuche die Bilder scharf zu stellen. Wie alt bist du? Bist du ein spielendes Kind oder arbeitest du in einem Beruf, der dir tiefe Zufriedenheit vermittelt? Was ist es, dass dich in den Flow zieht?
Schreibe deine Gedanken auf, sobald du die Augen wieder aufgemacht hast. Fasse den geschriebenen Text (mindestens eine Seite) am Ende in einem Satz zusammen. Das ist dein Traum!
Unterschied Talente, Stärken, Können
Hast du dir schon einmal Gedanken über diese drei Begriffe gemacht? Wie würdest du sie in der Definition unterscheiden? Ich will dir im Folgenden kurz die Definition des Buches „Der Stärken-Code“ vorstellen und dann die Begriffe anhand eines Beispiels erläutern:
Stärke: etwas, das wir gut können, gerne machen und wobei wir hervorragende Ergebnisse erzielen.
Bild aus dem Buch (Quelle: http://business-as-visual.com/portfolio-item/zeitmanagement-2)
Talent: eine Begabung, die jemanden zu hervorragenden intellektuellen, sozialen, künstlerischen oder sportlichen Leistungen befähigt.
Können: ist das erworbene Vermögen, um bei einer bestimmten Tätigkeit etwas Besonderes zu leisten.
Lass mich dir das Thema nochmal kurz an einem persönlichen Beispiel erklären. Ich habe am Ende meiner Schulzeit in einer Band gespielt und wir waren drei Gitarristen. Eigentlich bin ich eher sportlich veranlagt, wollte es mir aber unbedingt beweisen, dass ich auch Gitarre spielen kann. Also habe ich viel geübt und mein Können war ganz gut ausgeprägt. Es war jedoch weder großes Talent vorhanden, noch war es meine Stärke.
Der zweite Gitarrist bei uns hatte jede Menge Talent, war jedoch faul und hat selten geübt. Außerdem hat es ihm nicht besonders viel Spaß gemacht. Somit war sein Können ganz gut, aber seine Stärke war es nicht.
Der dritte Gitarrist wiederum war einigermaßen talentiert, es hat ihm jedoch unglaublichen Spaß gemacht neue Lieder zu üben und er hat alles um sich herum vergessen, wenn er Gitarre spielen konnte. Dadurch erzielte er schon bald hervorragende Ergebnisse und hatte seine große Stärke gefunden.
Fehler melden auf einem Flugzeugträger
Hast du selbst schon einmal einen größeren Fehler bei der Arbeit gemacht und dich dann nicht getraut ihn zu melden? Hast du versucht ihn einfach auszusitzen und zu hoffen, dass ihn schon niemand entdecken wird?
Das kann in einigen Bereichen funktionieren, auf einem Flugzeugträger kann es jedoch relativ schnell zu einer Katastrophe führen. Hier lautet die Regel „Fehler melden, und zwar sofort!“
Würde ein Techniker einen vergessenen Schraubschlüssel nicht melden, könnte er bei Start und Landung zur tödlichen Waffe werden. Aus diesem Grund werden Fehler sofort gemeldet und (angeblich) ohne Bestrafung direkt analysiert und behoben.
Rebmann plädiert dafür trotzt allem Fokus auf die Stärken, die Schwächen und Fehler nicht zu vernachlässigen und in Unternehmen eine transparentere Kommunikations- und Fehlerkultur zu etablieren. Nur so können Fehler früh behoben werden, bevor sie weiteren Schaden anrichten können.
Fazit zum Buch „Der Stärken-Code“
Das Buch Der Stärken-Code liest sich, abgesehen vom trockeneren philosophischen Einstieg, mit seinen 220 Seiten recht flüssig und wird durch den Persönlichkeits-Test in der Mitte nochmal aufgelockert.
Ich hatte ja bereits vor einiger Zeit mal das Buch „Was sind meine Stärken“ von Svenja Hofert vorgestellt. Sie stellt 50 Stärke-Typen vor und hat einen noch umfangreicheren Test dazu erstellt. Hier ist der Stärken-Code sicherlich ein einfacherer und schnellerer Einstieg in die Thematik, wenn du dich damit noch nicht beschäftigt hast.
Falls du bei der Frage nach der Aufzählung deiner Stärken auch nach der dritten Stärke ins Stocken gerätst und lieber deine Schwächen aufzählen möchtest, solltest du dir das Buch unbedingt holen. Es hilft dir nicht nur dabei deine Stärken besser zu identifizieren, sondern auch selbstbewusster zu ihnen zu stehen und dein Leben nach ihnen auszurichten.
Viel Spaß beim Lesen
Dennis
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