Das Ende der unvereinbaren Gegensätze

Das Ende der unvereinbaren Gegensätze ist bereits ein Titel, über den man mehrfach nachdenken muss, bevor man sich bereit fühlt in das Buch einzutauchen.

Stefanie Kuhnhen und Markus von der Lühe zeigen in ihrem Buch, wie vermeintliche Spannungsfelder in Zukunft aufgelöst werden müssen und welche interessanten Möglichkeiten sich daraus ergeben.

Wenn du dich auf eine etwas philosophische Art und Weise mit den großen Themen der Zukunft und vor allem, mit konkreten Tipps und Handlungsanweisungen für Unternehmen und Mitarbeiter beschäftigen willst, solltest du das Buch unbedingt lesen.

Schau dir auf jeden Fall meine Denkanstöße weiter unten an, in denen ich dir zwei sehr interessante Firmen vorstelle.

Lass dich inspirieren!

Das Wasser trennt die Inseln nicht, es verbindet sie.


– Sprichtwort auf den Fidschi-Inseln –

 

Kurze Summary

Ray Kurzweil, Leiter der technischen Entwicklung bei Google, hat schon 2003 behauptet, dass der Fortschritt des gesamten 20. Jahrhunderts gleichbedeutend mit dem der nächsten 20 Jahre sei.
Diese exponentielle Zunahme des Fortschritts können wir Menschen, als linear denkende Wesen, uns nur schwer vorstellen.

Was passiert dabei in der Zukunft in den großen Bereichen Wissenschaft, Bildung, Wirtschaft und Politik? Welche heute noch vorhandenen Gegensätze werden sich in Zukunft vereinen und wo sind wir schon auf einem guten Weg?

Diese Fragen versuchen die beiden Autoren in ihrem Buch zu beantworten und erklären dabei nicht nur Phänomene, sondern versuchen auch konkrete Maßnahmen daraus abzuleiten.

Hierzu stellen sie am Ende des Buches ein selbst kreiertes Modell vor, die sogenannte „Journey of integration“.
Diese hilft ein bisher tabuisiertes Thema oder einen nicht berücksichtigen Bereich in ein Unternehmen oder ein System zu integrieren.??

Das Ende der unvereinbaren Gegensätze - Prozessmodell

Quelle: https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-18710-1_5

So erklären sie zum Beispiel, wie man mit Hilfe dieser Journey am besten eine Home-Office-Regelung in einem Unternehmen einführt, aber auch wie man die AfD am besten in den politischen Alltag integriert.

Das Ende der unvereinbaren Gegensätze - Buchcover

An diesen Beispielen siehst du schon, wie vielseitig das Buch ist. Die Themen reichen dabei von Blockchain, über Work-Life-Balance bis hin zu Meditation und Algorithmen, die klassische Konzerte komponieren.

Das Herzstück bilden jedoch die zwölf Handlungsanleitungen für Unternehmen um in einer integrierten Welt relevant zu bleiben.

Diese beschäftigen sich mit dem wichtigsten, was Unternehmen besitzen: ihre Mitarbeiter.
So hat Steffi unter anderem das Konzept der KEI (Key Emotional Indicators) entwickelt, das ihrer Meinung nach in Zukunft die bereits bekanntes KPIs (Key Performance Indicators) ergänzen soll.

Es ist ein Buch, das durchaus philosophische Züge enthält, was folgendes Zitat aus dem Buch gut verdeutlicht: „Ihr habt sicher auch schon von der grundsätzlichen Gegenüberstellung einer Ideenwelt und der materiellen Welt in der Ideenlehre von Platon gehört.“

Ähm, nein. =)

Aber falls du mehr darüber erfahren möchtest, solltest du es dir unbedingt besorgen!
Jetzt aber erst einmal zu den heutigen drei Denkanstößen, die ich dir aus dem Buch mitgebracht habe.

Drei Interessante Denkanstöße aus

„Das Ende der unvereinbaren Gegensätze“

1) Marken statt Politiker

Sehr interessant finde ich die folgende These von ihnen: „Wenn die Politik Unsicherheiten schafft und Freiräume raubt, erwarten die Menschen umso mehr von „ihren Marken“, dass sie mit ihnen aktiv für die Werte eintreten, an die sie gemeinsam glauben.“

Als Beispiel hierfür nennen sie den Einsatz von Airbnb und anderen Tech-Unternehmen als Donald Trump den Mauerbau zu Mexiko ankündigte und die Einreisebedingungen in die USA erschwerte.
Natürlich haben diese Unternehmen immer auch eigene Hintergedanken, aber in einer Zeit in der weder die Politik noch die Religion es versteht ihre Anhänger zu begeistern und zu vermehren, sind es die Marken, die dadurch an Macht und Einfluss gewinnen!

 

2) Zwei Unternehmen der Zukunft

In ihrem Buch Das Ende der unvereinbaren Gegensätze stellen sie auch zahlreiche interessante Firmen vor. Zwei davon möchte ich dir kurz empfehlen. Zum einen das Unternehmen Aiva, das eine künstliche Intelligenz gebaut hat, die bereits heute wunderschöne klassische Konzerte und Filmmusik produziert, ohne dass ein einziger Musiker ein Instrument spielen müsste.

Außerdem beschreiben sie mehrfach die Firma Muse, die dir mit einem Sensor-Stirnband beim Meditieren hilft. Sie misst deine Hirnströme und spielt dir dann über die mitgelieferten Kopfhörer die passende Musik, je nach deinem Entspannungsgrad. So gelingt es dir in einen wirklichen Ruhezustand zu gelangen.

 

3) Liquid democracy

Die beiden Autoren schreiben, dass die Grundelemente unserer heutigen Politik noch aus der Antike stammen und der politische Entscheidungsfindungsprozess noch eine der letzten Bastionen ist, in der wir keine wirklichen Innovationen erlebt haben.

Genau da setzt Liquid democracy an. Sie kombiniert die Vorteile der indirekten mit denen der direkten Demokratie. So kann die Nominierung von Politikern beispielsweise anhand von sogenannten Smart Contracts erfolgen. Diese speichern in der Blockchain eindeutig die Versprechen der Politiker vor der Wahl und helfen dabei die spätere Diskrepanz zwischen Versprechen vor der Wahl und dem Handeln nach der Wahl aufzulösen.

Das Ganze ist größer als die Summe seiner Teile.


– Aristoteles –

 

Fazit

Wie schon in der Summary angedeutet, sind die 290 Seiten im Buch „Das Ende der unvereinbaren Gegensätze“ keine ganz einfache Lektüre. Viele zitierte Studien, Wikipedia-Artikel und die Neigung zum Philosophischen laden nicht gerade zum „Speed Reading“ ein.

Wenn man sich aber für spannende Trends der Zukunft interessiert und sich die Zeit nehmen möchte, um über die zahlreichen Fragen, die die beiden Autoren aufwerfen, intensiver nachzudenken, ist es durchaus ein lohnenswertes Buch.

Falls du es im Buchladen einmal in die Hände bekommst, lies dir auf jeden Fall zuerst das letzte Kapitel durch, in dem sie ihre „Key Take-aways“ kompakt und übersichtlich ausformuliert haben.

Als Einstieg kannst du aber auch einfach zum Start-up-Festival von Markus gehen und mir dabei einen Besuch in München abstatten: https://yearofthex.com/

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