Das Crowdfunding-Handbuch
Hast du dich auch schon immer gefragt, was eigentlich der Unterschied zwischen Crowdfunding, Crowdlending, Crowdinvesting und weiteren Crowd-Begriffen ist? Willst du vielleicht sogar deine eigene Kampagne starten?
Dann habe ich heute die perfekte Buchempfehlung für dich: „Das Crowdfunding Handbuch“ von den Gründern von Startnext und der Autorin Ulrike Sterblich.
Du lernst heute nicht nur, wie du dich diesem Thema am besten annäherst, sondern ich habe auch zwei sehr spannende Praxisbeispiele für dich dabei.
Lass dich inspirieren!
1) Kurze Summary
Die vereinfachte Definition von Crowdfunding lautet: Du pitchst online auf einer speziellen Plattform deine Idee oder dein Produkt und Unterstützer überweisen dir Geld, weil sie das Produkt erhalten möchten, sobald es produziert ist.
Damit habe ich auch schon einen großen Vorteil des Crowdfundings erwähnt. Du kannst etwas verkaufen ohne, dass es überhaupt produziert ist. Damit hast du den perfekten Test, ob deine Idee nur dir persönlich gefällt oder ob es am Markt wirklich eine Nachfrage danach gibt.
Heutzutage genügt es allerdings nicht mehr sich vor eine Kamera zu stellen, kurz über seine Idee zu sprechen und dann abzuwarten was passiert.
Crowdfunding ist ein Prozess, der vor aus drei großen Phasen besteht. Der Vorbereitung der Kampagne, der Durchführung und der Nachbereitung. Auf alle drei Phasen gehen die Autoren des Buches detailliert ein und beantworten zahlreiche Fragen.
Welche Plattform soll ich nutzen? Wie erstellt man ein gutes Video? Warum ist das so wichtig? Was ist das perfekte Timing und die richtige Dauer für eine Kampagne? Wie kann man die Crowd nutzen um das Produkt zu verbessern?
Aber sie schreiben auch darüber, wie man mit einer gescheiterten Kampagne umgeht und was man daraus lernen kann. Außerdem geben sie dir wertvolle Tipps zu rechtlichen und steuerlichen Fragestellungen.
Gekrönt wird das Ganze durch jede Menge Checklisten und 18 Fallbeispiele von Crowdfunding-Kampagnen. Zwei davon habe ich dir in den Denkanstößen mitgebracht.
2) Interessante Denkanstöße
Welche Crowdfunding-Modelle gibt es?
Endlich habe ich verstanden, wie sich die verschiedenen Crowd-Modelle voneinander unterscheiden. Ich hoffe dir wird nach der Lektüre der nächsten Zeilen auch der Unterschied klar:
1) Crowddonating
Dabei geht es um das Sammeln von Spenden. Im Unterschied zu großen Hilfswerken wie UNICEF spendest du hier aber für ein konkretes Projekt und nicht für eine Organisation. Plattformen, auf denen solche Projekte vorgestellt und Spenden gesammelt werden sind zum Beispiel betterplace.org oder helpedia.de.
2) Crowdlending
Bei diesem Modell bekommen Privatpersonen oder auch Unternehmen einen Kredit über eine Internet-Plattform. Die Kreditnehmer zahlen den geliehenen Beitrag nach einer bestimmten Zeit inklusive Zinsen wieder zurück. Für die Anleger ist es eine interessante Form der Geldanlage. Plattformen in Deutschland sind zum Beispiel auxmoney.com oder lendico.de.
3) Crowdinvesting
Hierbei investierst du in Unternehmen oder auch in Immobilienprojekte mit kommerziellem Erfolgspotenzial. Dabei gehst du das Risiko eines Totalverlusts ein. In Deutschland kannst du dir zum Beispiel bergfuerst.com oder seedmatch.de anschauen, wenn dich dieses Thema interessiert.
4) Crowdfunding
Um diese Art des Crowdfunding geht es im vorliegenden Buch. Du bekommst auch eine Gegenleistung für dein eingesetztes Geld, allerdings nicht in monetärer Form. Meistens handelt es sich um materielle oder ideelle Gegenleistungen. So bekommst du zum Beispiel ein Produkt zugeschickt oder wirst im Abspann eines Films genannt, den du unterstützt hast.
Erstmal unterstützen
Bevor du jetzt nach dem Lesen dieses Beitrags ganz euphorisch deine erste eigene Kampagne starten möchtest, habe ich einen Tipp für dich. Unterstütze zuerst einige andere Kampagnen. Dadurch lernst du am meisten. Du siehst, welche Mails sie verschicken und wie sie mit etwaigen Schwierigkeiten umgehen.
Gleichzeitig merkst du aber auch, wie die Crowd reagiert. Wie gehen sie mit guten Nachrichten um und wie mit schlechten Nachrichten?
Schaue dir zum Beispiel die aktuell laufende Kampagne zum „Hamburger Bücherkoffer“ an. Ich finde es ein sehr unterstützenswertes Projekt:
https://www.startnext.com/hamburger-buecherkoffer
Außerdem solltest du dir natürlich einige Best-Practices anschauen. Also Kampagnen, die sehr erfolgreich und bekannt waren. Von den 18 im Buch genannten, möchte ich dir im Folgenden zwei kurz vorstellen.
Best-Practices
Mein Grundeinkommen
Das Thema „Grundeinkommen“ ist schon seit einigen Jahren in aller Munde. Wenn du heute zur Europawahl gehst, wirst du sogar eine Partei auf dem Wahlzettel entdecken, die sich das bedingungslose Grundeinkommen auf die Fahne geschrieben hat.
Ich persönlich finde das Thema auch schon seit 3 Jahren super spannend und habe mich damals auf der Plattform www.mein-grundeinkommen.de angemeldet. Seit letztem Jahr bin ich sogar als Crowdhörnchen aktiv und spende einen monatlichen Beitrag an die Organisation.
Generell kannst du auf der Plattform einen Betrag deiner Wahl spenden und sobald 12.000 Euro gesammelt wurden, werden diese als Grundeinkommen für ein Jahr (monatlich 1.000 Euro) an eine Person verlost. Du kannst natürlich auch teilnehmen!
Es ist also eine Art Lotterie, aber mit einem Zweck verbunden. Die Gewinner berichten in diesem Jahr regelmäßig über ihre Erfahrungen und wie sich ihr Leben durch das Grundeinkommen verändert hat.
Ich finde die Initiative super, weil sie nicht wartet bis irgendwelche weltfremden Politiker irgendwann über dieses Thema entscheiden. Sie schafft einfach Fakten und lernt daraus. Das Ganze ist dabei sehr transparent und die Initiatoren haben vor wenigen Monaten ein Buch über ihre Erfahrungen verfasst:
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Gestartet sind sie ursprünglich auch einmal mit einer Crowdfunding-Kampagne. Das Video der Kampagne habe ich dir mitgebracht:
https://www.youtube.com/watch?v=iLTv8gFw15E
Der Kalender der Hundertjährigen
Ella Balkow kam im Alter von 102 Jahren auf die Idee Geschichten aus ihrem langen Leben aufzuschreiben.
Ihre Enkelin unterstützte sie anschließend dabei zwölf dieser Geschichten zu publizieren. Und zwar in Form eines Kalenders, in dem diese Storys mit Fotos kombiniert veröffentlicht wurden.
Ella selbst wäre vermutlich nie auf die Idee gekommen ihre Erinnerungen mit Hilfe einer Crowdfunding-Kampagne zu veröffentlichen. Die beiden sammelten insgesamt 4.718 Euro von 139 Unterstützern ein und konnten ihr Projekt damit realisieren.
Auch hier ein kurzer Trailer zu diesem Projekt:
3) Fazit
Ich finde Crowdfunding eine wunderbare Starthilfe für Menschen mit Visionen und Träumen. Damit wird eine Lücke in der Finanzierung von Ideen geschlossen, die sonst niemand finanzieren würde.
Klassische Venture Capital Fonds sind nicht an solchen kleineren Beträgen und Projekten interessiert.
Für Banken ist es viel zu unsicher und nicht jeder hat reiche Verwandte und Bekannte, die ihn bei seinen verrückten Ideen unterstützen.
Genau das geht aber über Plattformen wie startnext.de oder kickstarter.com.
Das Buch gibt dabei einen perfekten Überblick über alle relevanten Themen und die Praxisbeispiele enthalten viele wertvolle Learnings. Bevor du also einfach drauf los startest, solltest du dir das Buch unbedingt mehrfach durchlesen.
Melde dich bei mir, wenn du deine erste Kampagne gestartet hast. Vielleicht kann ich sie ja über meinen E-Mail-Verteiler bekannt machen. =)
Viel Spaß beim Lesen
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