Creative Leadership
Welches Grundprinzip verbirgt sich hinter kreativem Denken? Gibt es eine Methode, mit der Herausforderungen und Probleme in unserer schnelllebigen und vernetzten Zeit angegangen werden können? Antworten auf diese Fragen und viele Tipps rund um einen kreativen Führungsstiel, findest du im Buch Creative Leadership.
Inspiriert durch das Buch, habe ich die spannendsten Denkanstöße aus dem Buch für dich grafisch dargestellt.
Lass dich überraschen und inspirieren!!
Kurze Summary
Die Hauptthemen im Buch Creative Leadership sind Veränderung, Führung und Kreativität. Die Veränderung steht für Problemlösen und Komplexitätsbewältigung mit dem Ziel einer nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit und Innovation. Kreativität steht für das Neue und Nützliche, um gewünschte Veränderungen zu bewirken. Die Führung steht für das Steuern und Leiten durch einen kreativen Entwicklungsprozess.
Die Veränderung steht immer im Fokus. Willst du eine größere Herausforderung meistern oder ein schwerwiegendes Problem lösen? Willst du den Status Quo ändern, also eine Veränderung bewirken? Wenn althergebrachte oder bekannte Vorgehensweisen versagen, dann kommt kreatives Problemlösen zum Einsatz. Mit der Methode Creative Problem Solving (CPS) kannst du umfangreiche und komplexe Themen bearbeiten.
Dabei richtet sich das Buch Creative Leadership an dich als Problemlöser und beleuchtet gleichzeitig die Führungsaspekte im Team. Doch dazu mehr in den folgenden Denkanstößen.
Abschließend liefert das Buch noch zusätzliche Einflussfaktoren in der kreativen Führung. Es wird gezeigt, wie du mit unterschiedlichen kreativen Stilen umgehst und wie du ein kreatives Klima schaffen kannst.
Drei interessante Denkanstöße aus Creative Leadership
Die kreative Führung – Der Mensch in der Führungsrolle
„Es gibt nichts Dauerhaftes, außer der Veränderung“ so der griechische Philosoph Heraklit. Er liegt mit dieser Einschätzung voll im Trend unserer heutigen Zeit. Es geht darum, situativ Veränderungen zu bewirken, ein Problem oder eine Herausforderung zu bewältigen und Chancen wahrzunehmen. Man muss sich nicht in einer formellen Führungsposition befinden, um solche Veränderungen in seinem Umfeld zu bewirken.
Manager sind solche, die die Dinge richtig tun und Leader (Menschen in der Führungsrolle) jene, die die richtigen Dinge tun. Damit definieren die Autoren neben der klassischen Managementrolle zwei weitere Ausrichtungen.
Zum einen das kreative Management. Mit Kreativität Lösungen für ein Problem bzw. eine Herausforderung zu finden oder den Soll-Zustand, abweichend vom Ist-Zustand, wiederherzustellen. Zum anderen den kreativen Führungsstil. Komplexität als Chance wahrzunehmen, also Möglichkeiten zu erkennen und sich zu Nutze zu machen.
Es ist der proaktive Ansatz, um Problemen vorzubeugen oder sich mittels Innovation von Konkurrenten zu unterscheiden. Also, immer eine Nasenlänge voraus zu sein. Die dazu benötigten Verhaltensweisen sind lernbar, um beispielsweise mit visionärem Denken und Imaginieren in die Zukunft zu schauen. Mehr dazu im dritten Denkanstoß.
Was ich dir als Denkanstoß hier mitgeben möchte, ist die Erkenntnis, das Ziel oder die Lösung für ein Problem in den Vordergrund zu stellen. Eine Veränderung zu bewirken und nicht in traditionellen Rollen, wie Mitarbeiter und Manager, zu denken. Nimm dich selbst in die Verantwortung. Binde andere in deine Gedanken mit ein. Nutze dazu das Grundprinzip des kreativen Denkens. Von diesem handelt mein zweiter Denkanstoß für dich.
Das Grundprinzip des kreativen Denkens
Du kennst das vielleicht. Es gibt ein Problem, das du lösen musst. Schnell ist eine Lösung gefunden, vielleicht auch noch eine zweite. Beide sind nicht optimal, aber eine ist bestimmt besser als die andere.
Wie wäre es, nicht ein oder zwei Ideen für die Lösung eines Problems zu finden, sondern 10, 20 oder mehr? Was, wenn sich unter dieser Fülle von Alternativen eine Lösung verbirgt, die ganz neue Möglichkeiten und Resultate hervorbringt?
Beim kreativen Denken unterscheidet man zwei Formen: Das divergierende Denken und das konvergierende Denken.
Beim Divergieren wird eine Fülle von Möglichkeiten für ein Problem oder eine Herausforderung gefunden. Dabei kommt es im Besonderen darauf an, nach Neuartigkeit zu streben. Die Beurteilung wird aufgeschoben. Man geht in die Breite. Beim Konvergieren werden dann diese Möglichkeiten oder Alternativen kritisch, aber wohlwollend betrachtet und beurteilt.
Die Fülle an Ideen wird auf die besten, treffendsten und optimalsten Aspekte reduziert. Man erhält die Essenz.
Wichtig ist zum einen, dass du diese beiden Denkphasen bewusst voneinander trennst. Zum anderen ist entscheidend, dass beide Phasen ausgiebig von dir durchlebt, also nicht vorzeitig beendet werden.
Mein Tipp an dieser Stelle. Zögere beim nächsten Ideenfinden die Beurteilung und Bewertung so lange wie möglich heraus. Sammele so viele Ideen wie möglich. Im Anschluss, wenn du dann mit der Fülle an Ideen arbeitest, räume den neuartigen Ideen einen höheren Stellenwert ein, als du es sonst tun würdest.
Spendiere dieser Phase genauso viel Zeit, wie du für die Ideenfindung verwendet hast. Du wirst überrascht sein, welchen Unterschied du mit diesen wenigen Maßnahmen bereits machen kannst.
Das kreative Problemlösen
Die im zweiten Denkanstoß beschriebene Trennung des Denkprozesses ist das Grundprinzip von CPS. CPS steht für Creative Problem Solving und bedeutet schlicht kreatives Problemlösen. Es ist ein Model, das den kreativen Denkprozess situativ steuert und die zuvor beschriebene Einschränkung gezielt adressiert. Hinter CPS verbergen sich über 50 Jahre Kreativitätsforschung.
CPS wurde von dem Kreativitätspionier Alex Osborn ins Leben gerufen und kontinuierlich in verschiedensten Konstellationen weiterentwickelt. CPS unterteilt den Denkprozess in drei Phasen: Die Klärung, die Transformation und die Implementierung.
Jede Phase teilt sich in zwei weitere Schritte, jeder Teilschritt besteht wiederum aus einem divergierenden und konvergierenden Anteil. Damit findet ein permanenter Wechsel zwischen dem divergierenden und konvergierenden Denken statt. Deswegen bezeichnet man diesen Wechsel auch als das Herz von CPS.
Jeder Teilschritt wird durch eine Denkweise repräsentiert und beschreibt die persönlichen Fähigkeiten, die die jeweilige Denkweise am besten begünstigt. Das Modell lebt durch die Denkwerkzeuge, die es ermöglichen, die benötigte Denk- und Verhaltensweise situativ anzuwenden.
In der Phase der Klärung blickst du in die Zukunft und arbeitest an der Vision von dem, was du erreichen willst (visionäres Denken). Mit dem Ziel vor Augen kannst du damit deine Herausforderungen formulieren, die auf dich zukommen werden (strategisches Denken). Dies geschieht, ohne dass du im Detail bereits weißt, wie du die jeweilige Herausforderung meistern kannst. Dies geschieht erst in der nächsten Phase.
In der Phase der Transformation sammelst du dann Ideen, wie die jeweilige Herausforderung gemeistert werden kann (Denken in Ideen) und formulierst daraus eine Lösung (beurteilendes Denken). Damit transformierst du die vage Vorstellung aus der Phase der Klärung in einen konkreten Plan, der dann in der Phase der Implementierung erarbeitet wird.
In der Phase der Implementierung geht es um die konkrete Umsetzung. Du stellst die Lösung für deine Herausforderung auf den Prüfstand und holst dir Feedback und Akzeptanz aus deinem Umfeld (kontextuelles Denken). Aus diesem Austausch und den Erkenntnissen formulierst du dann einen Plan, mit dem sich dein Vorhaben in die Tat umsetzen lässt (taktisches Denken).
Fazit zu Creative Leadership
Das Buch ist nur in Englisch verfügbar und hat einen wissenschaftlichen Charakter. Allein das Literaturverzeichnis erstreckt sich über 16 Seiten. Damit unterscheidet sich das Buch von den sonst üblichen Business-Ratgebern. Trotzdem liest es sich leicht und beinhaltet viele Beispiele aus der Industrie. Ich habe es verschlungen, habe aber auch genau nach solch einem speziellen Buch gesucht.
Trotz des stattlichen Preises von €120 für die gebundene Ausgabe auf Amazon, kann ich dir das Buch empfehlen, wenn du dich mit Kreativität vorher schon einmal beschäftigt hast und du dich sehr für Themen wie Agiles Management, Design Thinking u.ä. interessierst.
Als einführende Literatur zum Thema Kreativität empfehle ich eher Bücher wie Kreativität, von Preiser, Buchholz.
Für einen kostengünstigeren (Kindle) und leichten Einstieg in die Welt des kreativen Problemlösens, wäre meine Empfehlung Creativity Rising – Creative Thinking and Creative Problem Solving in the 21st Century, von Puccio, Mance, et al.
Da ich Creative Leadership und die CPS-Methode als äußerst nützlich und wertvoll erachte, habe ich die Inhalte für dich als Leser von 52ways noch einmal aufbereitet: http://norbertm.de/cps/
Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information. (Albert Einstein)
In diesem Sinne: Einen kreativen Tag, allen Lesern von 52ways!
Viele Grüße
Norbert
Dennis Fischer studierte „International Management“ in Reutlingen und Reims, Frankreich. Nach drei Stationen in Start-ups in Berlin und München, hat er vor zwei Jahren den Schritt in die Selbständigkeit gewagt. Heute arbeitet er als Business-Coach, Speaker und Innovationsberater.
Schon seit seinem 16. Lebensjahr liest er leidenschaftlich gerne Business-Ratgeber und besucht sämtliche verfügbaren Kurse im Bereich Persönlichkeitsentwicklung. Seit 2016 liest er jede Woche einen Ratgeber und stellt die spannendsten Denkanstöße daraus auf seinem Blog www.52ways.de und in seinem Podcast vor.
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