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Der große Gebert

Weißt du bei der aktuellen Börsenlage auch nicht, ob du jetzt noch einsteigen oder lieber alle deine Aktien verkaufen solltest? Meine heutige Buchempfehlung Der große Gebert von Thomas Gebert kann dir darauf eine Antwort geben und enthält eine Strategie, mit der du langfristig die Börse schlagen kannst ohne dabei zum Daytrader werden zu müssen.

Lass dich inspirieren

 

1) Kurze Summary

Thomas Gebert hat sich in den 90er Jahren die Mühe gemacht, sämtliche täglichen Aktienkurse des DAX der Jahre 1962-1992 in eine Exceltabelle abzutippen. Diese hat er dann so lange analysiert, bis er verschiedene Muster erkennen und daraus Strategien ableiten konnte.

Viele davon stellt er im Buch Der große Gebert vor, wie z.B., dass der DAX Freitags durchschnittlich um 0,06% steigt, wohingegen er Dienstags um 0,02% fällt. Genauso erläutert er intensiv die Balkenchart-Analyse und andere Trader-Tools.

Bekannt geworden ist er jedoch mit vier wirklich wichtigen Erkenntnissen. Diese hat er in einem Indikator vereint, den er ganz bescheiden „Gebert-Indikator“ nennt. Die zwei großen Vorteile hieran sind für den Otto-Normalverbraucher, dass ihre Ermittlung erstens kein Insiderwissen erfordert, sondern auf allgemein bekannten Informationen aufbaut.

Zweitens ist kein ständiges Kaufen und Verkaufen nötig, was ja bekanntlich der häufigste Fehler von Privatanlegern ist.

Dieses Wissen, kombiniert mit der heutigen Möglichkeit ETFs (Exchange Traded Funds) auf den DAX kaufen zu können und nicht jede Einzelaktie kaufen zu müssen, machen diesen Indikator zu einer wirklich spannenden Empfehlung.

Im Folgenden habe ich die vier einzelnen Bausteine seiner Strategie zusammengefasst.
Die Logik dahinter ist simpel: Kann die jeweilige Frage mit „Ja“ beantwortet werden, gibt es einen Punkt, ansonsten gibt es null Punkte.

Am Ende addiert man alle 4 Antworten und erhält einen Wert zwischen 0 und 4. Bei 1 und 0 sollte man seinen ETF auf den DAX verkaufen, bzw. nicht investieren. Bei 2 sollte man den Status quo beibehalten und bei 3 und 4 investieren.

 

??2) Interessante Denkanstöße aus „Der große Gebert“

Dollarkurs

Liegt der Dollarkurs höher als vor einem Jahr?
Da der überwiegende Teil der DAX-Unternehmen seine Produkte ins Ausland, und vor allem in die USA exportiert, wirkt sich ein gestiegener Dollar positiv auf den Unternehmensgewinn aus.

Warum? Weil die beim Verkauf erlösten US-Devisen beim Rücktausch in Euro einen höheren Wert besitzen.

Wenn ich mein Produkt für $10 in den USA verkaufe, macht es natürlich einen Unterschied, ob ich beim Rücktausch €7 (Dollarkurs: 1,42) oder €9 erhalte (Dollarkurs: 1,11). Da fast der gesamte Welthandel in Dollar abgerechnet wird, wirkt sich der Kurs auch auf Exporte in andere Länder aus.

Fazit: Ist der Dollar stark, dann ist das ein Kaufsignal und umgekehrt ein Verkaufssignal.

Saisonale Strategie

„Kaufe im November und verkaufe im April“ ist seine Empfehlung. Wenn man dieser Strategie von 1959 bis heute gefolgt wäre, wären aus 1.000 DM heute 40.000 DM geworden (würde es die DM noch geben).

Umgekehrt, also wenn man jährlich am 1. Mai gekauft und am 31. Oktober verkauft hätte, hätte man 45% Verlust hinnehmen müssen. Von 1.000 DM wären also noch 550 DM übrig.

Die Frage ist: „Liegt das heutige Datum zwischen dem 1. November und dem 30. April?“

Leitzins der EZB

War die letzte Leitzinsänderung eine Senkung?
Der Leitzinssatz der EZB ist seit Jahren in aller Munde. Es ist das wichtigste Werkzeug der EZB um die Wirtschaft anzukurbeln und gleichzeitig die Inflation nicht über 2% steigen zu lassen.

Um dies zu verhindern, kann der Leitzins erhöht werden. Dadurch werden zum einen Kredite für Unternehmen teurer, was ihren Gewinn schmälert. Zum anderen wird aber auch der aktuelle Wert zukünftiger Unternehmensgewinne geschmälert.

Was bedeutet das?

Wenn wir davon ausgehen, dass der Wert einer Aktie theoretisch die Summe aller zukünftigen abgezinsten Unternehmensgewinne ist, minimiert sich dieser durch einen steigenden Zinssatz.

10 Euro, die das Unternehmen nächstes Jahr als Gewinn verbucht sind, bei einem Zinssatz von 5%, heute nur 9,52 Euro wert. Bei einem Zinssatz von 10% sind sie heute sogar nur 9,09 Euro Wert. Ein höheres Zinsniveau senkt also theoretisch das Aktienkursniveau.

Hätte man zwischen 1962 und 1992 immer nach einer Senkung des Leitzinses DAX-Aktien gekauft und nach einer Anhebung wieder verkauft, hätte man einen Vermögenszuwachs von 390% statt der 200% erhalten, die der DAX im selben Zeitraum zugelegt hat.

Inflationsrate

Liegt die Inflationsrate niedriger als vor einem Jahr?
Wie eben beschrieben, ist die Entwicklung des Leitzinses meistens eng an die Entwicklung der Inflationsrate geknüpft. Eine steigende Inflation wird also langfristig zu einem steigenden Leitzins führen.

Der große Gebert betrachtet die Inflationsrate deshalb als Frühindikator und seine Auswertungen gaben ihm Recht. Er verglich den Stand der Inflationsrate mit dem von vor 12 Monaten. War sie gestiegen, verkaufte er und war sie gefallen, kaufte er.

Mit dieser Strategie hätte er in den 30 Jahren 570 Prozent statt der eben erwähnten 200 Prozent erwirtschaftet.

Quelle: https://www.wellenreiter-invest.de/wochenendkolumnen/gebert-indikator-vor-der-bewaehrungsprobe

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3) Fazit

Wie schon beschrieben, umfasst das Buch Der große Gebert wesentlich mehr als nur die Erläuterung des „Gebert-Indikators“. Für mich ist dies allerdings das Herzstück und die am leichtesten umzusetzende Methode für einen durchschnittlichen Anleger.

In der Grafik siehst du in welchen Zeiträumen Gebert investiert hatte. Dabei fällt auf, dass er tatsächlich einige Abwärtsbewegungen ausgelassen hat!

Vorteil der Strategie ist aber nicht nur die bessere Rendite am Ende, sondern auch die Verringerung des Risikos durch die Phasen in denen man nicht investiert war. Ich werde seine Strategie auf jeden Fall in den nächsten Jahren ausprobieren und bin gespannt, wie sich die Anlage entwickeln wird.

Jetzt willst du aber vermutlich noch wissen, wie der Indikator gerade steht und ob du lieber kaufen oder verkaufen solltest?

Schreibe einfach eine E-Mail an gebert-brief@boersenbuchverlag.de und frage nach einer kostenlosten Probe-Ausgabe seines Börsenbriefs. Letzte Woche stand der Indikator auf 3 (also auf „Kaufen“), da wir uns aber dem 1.Mai nähern, wird er vermutlich ab morgen maximal auf 2 stehen.

Viel Spaß beim Lesen
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